Die Bullet wie auch die Interceptor und andere Royal Enfield EFi Maschinen haben mehrere Sensoren, die an die EFI angeschlossen sind. Einer davon ist der Roll over Sensor (RoS). Dieser soll bewirken, das im Falle eines Überschlages die Maschine automatisch abgeschaltet wird. Sie kann auch erst wieder neu gestartet werden, wenn die Maschine wieder aufgerichtet wurde und der Strom einmal komplett manuell abgeschaltet wurde.
Wenn dieser Sensor nicht fest mit dem Rahmen verbunden ist, kann er zu Abschaltung während der Fahrt führen. Besonders in Kurven kann dies fatale Folgen haben, wenn man auf einmal nicht mehr herausbeschleunigen kann. Zudem geistern in diversen Foren immer wieder Berichte über Pannen wegen einem defekten RoS.
Der Kern eines RoS ist ein sogenannter Spannungsteiler. Das sind zwei Widerstände, welche die eingespeiste Spannung von +5V im Faktor 1:5 teilen. Der Ausgang des RoS ist also in der Lage, entweder 5V oder 1V auszugeben.

Der RoS besteht aus einem halbkreisförmigen Gewicht, das drehbar gelagert ist. Dieses Gewicht ist magnetisch. Wenn der Sensor horizontal steht, dann wird aus der Signalleitung die Spannung von 1V ausgegeben. Die wird durch die beiden Widerstände hergestellt.
Wenn der RoS um mehr als 60° geneigt wird, dann steht der Magnet über einem der beiden eingebauten Hall Sensoren. Das sind elektronische Bauteile die ein Signal schalten, wenn sie ein Magnetfeld trifft. Sie sorgen dafür, das die Signalleitung auf das obere Ende des Spannungsteiler gelegt wird und somit 5V anliegen.
Technisch wird der obere Widerstand kurzgeschlossen. Damit bleibt nur der untere Widerstand. Dieser begrenzt den maximalen Stromfluss auf unter 20mA.
Da im Falle des Kippens ein Transistor beteiligt ist (der die Signalleitung auf 5V legt), liegt die maximale Ausgangsspannung übrigens nur bei maximal 4.3V. Die 0.7V werden von der Diode "gefressen".
RoS ersetzen
Wer den RoS komplett deaktivieren will (was ich nicht befürworte) oder für den Fall eines Defektes den RoS überbrücken will, kann sich einen Überbrückungsstecker herstellen. An die drei Kontakte lötet man die passenden Widerstände wie im Schaltbild verdeutlicht. Das sorgt dafür, das die EFI ständig ein Signal von 1V bekommt und die EFI keine Fehlermeldung liefert.
Wenn man gerade keine 15kOhm und 4kOhm Widerstände zur Hand hat, kann auch andere nehmen. Der Quotient
Rklein/(Rgross+Rklein)
muss bei etwa 1/5 liegen. Es funktioniert aber auch ein Verhältniss bis rauf zu 1/10. So würde zum Beispiel die Kombination 1kOhm und 4kOhm (oder 5,6,7,8,9 kOhm) auch funktionieren. Kleiner als 1kOhm sollte der kleinere Widerstand aber nicht sein, da sonst der fliessende Strom zu hoch wird.
Überbrückungsstecker
Bei der Bullet sitzt der RoS direkt unter dem Sitz. Der Stecker liegt versteckt ein wenig im inneren verborgen. Man kommt leichter dran, wenn man die Chromabdeckung abschraubt.

Ich habe aus meiner Elektronikkiste einen 2kOhm und einen 10kOhm Widerstand genommen und testweise angeschlossen. Rot ist +5V, schwarz ist Masse, Gelb ist Signal.

Um einen Adapter zu bauen, braucht man den passenden Stecker. Es ist ein Sumitomo 090 4-polig. Der ist hierzulande nicht erhältlich und muss im Ausland bestellt werden. Hier drei Optionen:
https://www.ebay.de/itm/4-Sets-2-3-4....c101078.m1982
https://de.grandado.com/products/was...nliche#addCart
Wenn man mal die Stecker hat, ist der Rest einfach. Ich habe die Widerstände (s.o.) direkt an die Stecker (weibchen) gecrimpt. Die Widerstände passen noch in das Steckergehäuse. Dann beide Leitungen zusammengeführt und auf Signal gelegt.

Damit man den Stecker auch wieder rausbekommt, habe ich an die vierte, unbenutzte Leitung eine Kabelschleife gecrimpt und dann das ganze mit Schrumpfschlauch abgedichtet. Natürlich habe ich den Stecker auch getestet. Er liegt jetzt bei meinem Bordwerkzeug.

© 2020, Peter Viczena
Wenn dieser Sensor nicht fest mit dem Rahmen verbunden ist, kann er zu Abschaltung während der Fahrt führen. Besonders in Kurven kann dies fatale Folgen haben, wenn man auf einmal nicht mehr herausbeschleunigen kann. Zudem geistern in diversen Foren immer wieder Berichte über Pannen wegen einem defekten RoS.
Der Kern eines RoS ist ein sogenannter Spannungsteiler. Das sind zwei Widerstände, welche die eingespeiste Spannung von +5V im Faktor 1:5 teilen. Der Ausgang des RoS ist also in der Lage, entweder 5V oder 1V auszugeben.
Der RoS besteht aus einem halbkreisförmigen Gewicht, das drehbar gelagert ist. Dieses Gewicht ist magnetisch. Wenn der Sensor horizontal steht, dann wird aus der Signalleitung die Spannung von 1V ausgegeben. Die wird durch die beiden Widerstände hergestellt.
Wenn der RoS um mehr als 60° geneigt wird, dann steht der Magnet über einem der beiden eingebauten Hall Sensoren. Das sind elektronische Bauteile die ein Signal schalten, wenn sie ein Magnetfeld trifft. Sie sorgen dafür, das die Signalleitung auf das obere Ende des Spannungsteiler gelegt wird und somit 5V anliegen.
Technisch wird der obere Widerstand kurzgeschlossen. Damit bleibt nur der untere Widerstand. Dieser begrenzt den maximalen Stromfluss auf unter 20mA.
Da im Falle des Kippens ein Transistor beteiligt ist (der die Signalleitung auf 5V legt), liegt die maximale Ausgangsspannung übrigens nur bei maximal 4.3V. Die 0.7V werden von der Diode "gefressen".
RoS ersetzen
Wer den RoS komplett deaktivieren will (was ich nicht befürworte) oder für den Fall eines Defektes den RoS überbrücken will, kann sich einen Überbrückungsstecker herstellen. An die drei Kontakte lötet man die passenden Widerstände wie im Schaltbild verdeutlicht. Das sorgt dafür, das die EFI ständig ein Signal von 1V bekommt und die EFI keine Fehlermeldung liefert.
Wenn man gerade keine 15kOhm und 4kOhm Widerstände zur Hand hat, kann auch andere nehmen. Der Quotient
Rklein/(Rgross+Rklein)
muss bei etwa 1/5 liegen. Es funktioniert aber auch ein Verhältniss bis rauf zu 1/10. So würde zum Beispiel die Kombination 1kOhm und 4kOhm (oder 5,6,7,8,9 kOhm) auch funktionieren. Kleiner als 1kOhm sollte der kleinere Widerstand aber nicht sein, da sonst der fliessende Strom zu hoch wird.
Überbrückungsstecker
Bei der Bullet sitzt der RoS direkt unter dem Sitz. Der Stecker liegt versteckt ein wenig im inneren verborgen. Man kommt leichter dran, wenn man die Chromabdeckung abschraubt.
Ich habe aus meiner Elektronikkiste einen 2kOhm und einen 10kOhm Widerstand genommen und testweise angeschlossen. Rot ist +5V, schwarz ist Masse, Gelb ist Signal.
Um einen Adapter zu bauen, braucht man den passenden Stecker. Es ist ein Sumitomo 090 4-polig. Der ist hierzulande nicht erhältlich und muss im Ausland bestellt werden. Hier drei Optionen:
https://www.ebay.de/itm/4-Sets-2-3-4....c101078.m1982
https://de.grandado.com/products/was...nliche#addCart
Wenn man mal die Stecker hat, ist der Rest einfach. Ich habe die Widerstände (s.o.) direkt an die Stecker (weibchen) gecrimpt. Die Widerstände passen noch in das Steckergehäuse. Dann beide Leitungen zusammengeführt und auf Signal gelegt.
Damit man den Stecker auch wieder rausbekommt, habe ich an die vierte, unbenutzte Leitung eine Kabelschleife gecrimpt und dann das ganze mit Schrumpfschlauch abgedichtet. Natürlich habe ich den Stecker auch getestet. Er liegt jetzt bei meinem Bordwerkzeug.
© 2020, Peter Viczena