Der alte Ruckdämpfer
Über die Entwicklung der Ruckdämpfer an den neueren Harley Modellen im Allgemeinen habe ich bereits hier geschrieben:
Nach 80.000 km und einer kleinen Leistungssteigerung hat mein bisheriger Ruckdämpfer nun komplett den Geist aufgegeben. Das äussert sich durch massives quietschen beim Lastwechsel und einem metallischen Rattern wie ein defekter Hydrostössel. Nur eben von vorne Links vorne statt von Rechts.
Beim Auseinanderbauen fiel sofort auf, dass die Rampen des Rückdämpfers bereits stark abgenutzt waren. Ich habe das ganze mal gut gefettet und provisorisch wieder eingebaut (bis der neue Ruckdämpfer gekommen ist). Das hat den Lärm zwar etwas gedämpft, war aber nicht von Dauer.

Der neue Ruckdämpfer
Der richtige Kit hat die Nummer 40100061. Er beinhaltet neben dem neuen Kompensator auch einen neuen Rotor für die Lima (30041-08). Ab BJ 12 haben die Tourings bereits den neuen Rotor und man kann einen der billigeren Kits kaufen (42200064A oder 42200095A).
Screamin' Eagle Big Twin Compensator | Engines, Transmissions & Components | Official Harley-Davidson Online Store


Notwendiges Werkzeug
Leider braucht man bei der Installation einige zusätzliche Dinge.
Als allererstes den Spezialkleber, mit dem man das Ölleitblech (das die Schmierung des Kompensators sicherstellen soll) aus Plastik in den Primärdeckel klebt. Von diesen Plastikteilen sind zwei im Lieferumfang. Das kleinere für die Touring, das grössere für die Softail.
Der Originalkleber von Harley hat die Nummer 11100088 und kostet über 60 Euros. Das nächstemal würde ich den nicht wieder kaufen. Es ist ein 2K Acrylatkleber. Und er ist nur sehr schwer zu verarbeiten, weil nicht ganz klar ist, wie man die Doppeltube tatsächlich ordentlich leerbekommt, ohne sie zu zerstören.

Alternativ kann man einen Industriekleber wie diesen verwenden. Der kostet dann auch nur 15 Euronen:
http://www.s-polytec.de/kleb-und-dichtstoffe_MA310.html

Als nächstes sollte man sich einen T70 Torx Steckschlüssel besorgen. Die sind in keinem Normalen Schlüsselsatz enthalten.
Laser 2902 Laser 2902 Torx-Bit T70 x 105 mm 1/2"D: Amazon.de: Auto

Und zuguterletzt braucht man auch einen Drehmomentschlüssel, der 230 Nm kann.
http://g-homeserver.com/harley-david...C3%BCssel.html
Dichtungen
Durch das öffnen des Primärantriebes wird unter Umständen eine neue Primärdeckeldichtung (34901-07) fällig. Und weil man dann auch noch den ganzen Primärkasten abbauen muss, um den Rotor zu wechseln, wird auch die Primärdichtung (34948-08) nötig sein. Diese dichtet den Motor gegen den Primärkasten ab.
Wenn man streng nach Handbuch geht, sollte man auch die 5 Schrauben des Primärgehäuses ersetzen (786A). An denen sind hinter dem Kopf kleine ORinge eingelassen, die den Primärkasten abdichten.
Manchmal kann man alte Dichtungen wiederverwenden. Das Risiko liegt darin, dass dann die alten Dichtungen doch nicht halten und man den ganzen Aufwand nochmal machen muss.
Einbau
Da man den Rotor der Lichtmaschine austauschen muss, muss man auch den Primärkasten abbauen. Das bedeutet Kupplung raus und Primärkasten abschrauben.
Mit einem gebogenen Haken aus Draht kann man den alten Rotor abziehen. Ideal ist ein Befestigungshaken für Lochwände, den man auseinanderbiegt. Die beiden Enden führt man in die dafür vorgesehenen Löcher im Rotor ein, verkeilt den Draht und zieht die ganze Einheit raus. Der alte Rotor wird nach dem Umbau nicht mehr gebraucht.

Der neue Rotor ist komplett flach und hat keine Dose mehr für die Federn. Die Federscheiben werden einzeln aufgelegt und zwar so, dass sie das unten abgebildete Federpaket ergeben. Die grösste der Federn hat fast denselben Umfang wie der Rotor. Das bringt Federweg. Im Gegensatz zu dem kleinen Federpaket in der Dose des alten Rotors.

Der Zusammenbau ist mit der Anleitung einfach und klar (siehe Anhang). Alle Teile vor dem Einbau mit dem Primäröl tränken. Und beim Zusammenbau darauf achten, dass die kleinste Federscheibe nicht verrutscht ist.
Eine Besonderheit ist das Anziehen der Schraube. Zuerst wird auf 135 Nm angezogen, dann wird die Schraube 1/2 Umdrehung gelöst und dann mit 235 Nm angezogen. Zusammen mit dem Loctite Rot sollte das halten.
Hier ein informatives Video zum Einbau des Ruckdämpfers:
© 2015, Peter Viczena
Über die Entwicklung der Ruckdämpfer an den neueren Harley Modellen im Allgemeinen habe ich bereits hier geschrieben:
Nach 80.000 km und einer kleinen Leistungssteigerung hat mein bisheriger Ruckdämpfer nun komplett den Geist aufgegeben. Das äussert sich durch massives quietschen beim Lastwechsel und einem metallischen Rattern wie ein defekter Hydrostössel. Nur eben von vorne Links vorne statt von Rechts.
Beim Auseinanderbauen fiel sofort auf, dass die Rampen des Rückdämpfers bereits stark abgenutzt waren. Ich habe das ganze mal gut gefettet und provisorisch wieder eingebaut (bis der neue Ruckdämpfer gekommen ist). Das hat den Lärm zwar etwas gedämpft, war aber nicht von Dauer.
Der neue Ruckdämpfer
Der richtige Kit hat die Nummer 40100061. Er beinhaltet neben dem neuen Kompensator auch einen neuen Rotor für die Lima (30041-08). Ab BJ 12 haben die Tourings bereits den neuen Rotor und man kann einen der billigeren Kits kaufen (42200064A oder 42200095A).
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Notwendiges Werkzeug
Leider braucht man bei der Installation einige zusätzliche Dinge.
Als allererstes den Spezialkleber, mit dem man das Ölleitblech (das die Schmierung des Kompensators sicherstellen soll) aus Plastik in den Primärdeckel klebt. Von diesen Plastikteilen sind zwei im Lieferumfang. Das kleinere für die Touring, das grössere für die Softail.
Der Originalkleber von Harley hat die Nummer 11100088 und kostet über 60 Euros. Das nächstemal würde ich den nicht wieder kaufen. Es ist ein 2K Acrylatkleber. Und er ist nur sehr schwer zu verarbeiten, weil nicht ganz klar ist, wie man die Doppeltube tatsächlich ordentlich leerbekommt, ohne sie zu zerstören.
Alternativ kann man einen Industriekleber wie diesen verwenden. Der kostet dann auch nur 15 Euronen:
http://www.s-polytec.de/kleb-und-dichtstoffe_MA310.html
Als nächstes sollte man sich einen T70 Torx Steckschlüssel besorgen. Die sind in keinem Normalen Schlüsselsatz enthalten.
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Und zuguterletzt braucht man auch einen Drehmomentschlüssel, der 230 Nm kann.
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Dichtungen
Durch das öffnen des Primärantriebes wird unter Umständen eine neue Primärdeckeldichtung (34901-07) fällig. Und weil man dann auch noch den ganzen Primärkasten abbauen muss, um den Rotor zu wechseln, wird auch die Primärdichtung (34948-08) nötig sein. Diese dichtet den Motor gegen den Primärkasten ab.
Wenn man streng nach Handbuch geht, sollte man auch die 5 Schrauben des Primärgehäuses ersetzen (786A). An denen sind hinter dem Kopf kleine ORinge eingelassen, die den Primärkasten abdichten.
Manchmal kann man alte Dichtungen wiederverwenden. Das Risiko liegt darin, dass dann die alten Dichtungen doch nicht halten und man den ganzen Aufwand nochmal machen muss.
Einbau
Da man den Rotor der Lichtmaschine austauschen muss, muss man auch den Primärkasten abbauen. Das bedeutet Kupplung raus und Primärkasten abschrauben.
Mit einem gebogenen Haken aus Draht kann man den alten Rotor abziehen. Ideal ist ein Befestigungshaken für Lochwände, den man auseinanderbiegt. Die beiden Enden führt man in die dafür vorgesehenen Löcher im Rotor ein, verkeilt den Draht und zieht die ganze Einheit raus. Der alte Rotor wird nach dem Umbau nicht mehr gebraucht.
Der neue Rotor ist komplett flach und hat keine Dose mehr für die Federn. Die Federscheiben werden einzeln aufgelegt und zwar so, dass sie das unten abgebildete Federpaket ergeben. Die grösste der Federn hat fast denselben Umfang wie der Rotor. Das bringt Federweg. Im Gegensatz zu dem kleinen Federpaket in der Dose des alten Rotors.
Der Zusammenbau ist mit der Anleitung einfach und klar (siehe Anhang). Alle Teile vor dem Einbau mit dem Primäröl tränken. Und beim Zusammenbau darauf achten, dass die kleinste Federscheibe nicht verrutscht ist.
Eine Besonderheit ist das Anziehen der Schraube. Zuerst wird auf 135 Nm angezogen, dann wird die Schraube 1/2 Umdrehung gelöst und dann mit 235 Nm angezogen. Zusammen mit dem Loctite Rot sollte das halten.
Hier ein informatives Video zum Einbau des Ruckdämpfers:
© 2015, Peter Viczena
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