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Harley EFI (32), Batterie, Ladegeräte, Überwintern, Selbstentladung

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  • EFI : Harley EFI (32), Batterie, Ladegeräte, Überwintern, Selbstentladung

    Für die Überwinterung ist es ratsam, die Batterie ständig an einem kleinen Ladegerät anzuschliessen, dass dafür geeignet ist. Ich habe mit dem Gerät von Louis gute Erfahrungen gemacht (die teureren Versionen gehen natürlich auch).

    Zum Lieferumfang dieses Laders gehört auch ein Anschlusskabel (mit Tamiya Buchse s.u.), welches man direkt an die Pole der eingebauten Batterie verschrauben kann. Dann braucht man im Winter die Batterie nicht mehr auszubauen, sondern schliesst das Ladegerät direkt an das Kabel an. Natürlich ist so ein schönes Kabel zu schade, um es den Rest des Jahres sinnlos herumhängen zu lassen. Man kann es auch verwenden, um weitere Verbraucher (Steckdose, GPS, Radio, Nebelhorn...) daran anzuschliessen. Die sollten dann aber ihre eigene Sicherung haben.

    Dieses Gerät verbraucht nur 10W beim Laden und 1.3W bei der Erhaltung:
    PROCHARGER S - Louis - Motorrad & Freizeit


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ID: 3986


    Wer das Anschlusskabel am Motorrad wasserdicht haben möchte, der kann so eines (passt für das Louis Gerät) hier bestellen. Dieses Kabel hat sogar einen Halter für eine Flachsicherung eingeschleift: OPTIMATE / ACCUMATE ÖSENKABEL MTI RINGKABEL-SCHUHEN | eBay



    Tamiya Stecker

    An dieses Kabel kann man auch Nebenverbraucher (Steckdose, Heizweste, Handyadapter) anschliessen, wenn man gerade nicht lädt. Leider haben diese Geräte normalerweise keinen Tamiya Stecker wie die Louis Ladegeräte. Ich habe deshalb einen Satz Tamiya Stecker gekauft, die ich an die Anschlussleitungen crimpen kann.

    Diese Stecker kann man allgemein verwenden, um zum Beispiel eine Bordsteckdose an das fest an die Batterie angeschlossene Ladekabel anzustöpseln. So baumelt dieses Kabel nicht sinnlos herum, sondern erfüllt einen weiteren Zweck. Das Kabel für die Bordsteckdose braucht dann aber eine eigene Sicherung!
    Tamiya Bausatz 2er Set Steckerbausatz * PPSK 3 von: Amazon.de: Elektronik





    Wer in seiner Garage keinen Stromanschluss hat, der kann sich auch eine alte Starterbatterie besorgen und daran einen 12V-->230V Wandler anschliessen. In diesen Wandler steckt man dann das Ladegerät.
    Hergestellt für DEMA Spannungswandler 12/230 Volt 200/400W: Amazon.de: Baumarkt




    Das Gerät hat den Vorteil, dass man darüber auch mal seinen Laptop (Digitalkamera, iPAD, Nintendo Spielekonsole) im Auto betreiben/laden kann. Wenn man eine 60Ah Starterbatterie verwendet, kann man so 72 Stunden lang die Motorradbatterie laden (mehr als genug ) und/oder 14 Tage die Batterie erhalten. Im Lieferumfang ist auch ein Adapterkabel enthalten, mit dem man diesen Konverter auch direkt an die Batterieklemmen anschliessen kann.


    BA51 Mobi AccuCharger

    Das Ganze gibt es aber auch als Fertiggerät. Also einen Batterielader, der das Motorrad von einer anderen Batterie (Auto etc) aus auflädt, den BA51 MobiAccuCharger. Der Preis liegt bei rund 70,-?.

    Damit lädt der Powerpack (s.u.) über dieses Gerät die Motorradbatterie. Wenn die grüne LED schwächelt, dann lädt das Gerät. Wenn sie blinkt, dann läuft es auf Erhaltungsladung. Wenn eine der roten LEDs leuchtet, ist die entsprechende Seite falsch angeschlossen:
    BA51 MobiAccuCharger®





    PowerPack

    Praktisch ist in diesem Zusammenhang auch ein sogenanntes Powerpack, was man auch mal dazu verwenden kann, im Winter einem grossvolumigen Dieselmotor zuverlässig Starthilfe zu geben. Es hat passenderweise 2 Zigarettenanzünder-Buchsen. Und das interne Ladegerät sorgt dafür, dass man dieses Powerpack ständig am Netz lassen kann. Damit es dann, wenn man es wirklich braucht, auch immer aufgeladen ist:
    EUFAB 16526 Powerpack 'Bully' mit 4 Amp. Automatik Ladegerät: Amazon.de: Auto & Motorrad

    Designer Ladegerät

    Wer es ganz "stilecht" haben will, für den gibt es übrigens auch einen "dollen" Batterielader im Harley-VTwin Design. Für die Leute, die auch die Steckdosen in ihrer Garage in Harley Farben lackieren...
    Batterieladegerät BT Twin-BT-Twin-DL-EU

    CTEK MXS 5.0 Polar

    Mittlerweile habe ich auch das CTEK Ladegerät erstanden. Es ist die Polar Version, die im Gegensatz zur Normalversion durch die Gummiarmierung stossfest ist und nur ein paar Euros mehr kostet als die Normalversion. Zudem funktioniert es auch bei kalter Umgebungstemperatur, was beim Batterieladen in Norwegen sinnvoll sein kann (Winterfahrten mit dem Gespann).

    Es ist klein, leicht und lädt intelligent. Man kann zwischen normalem Laden und Rekonditionierung einer tiefentladenen Batterie wählen. Und es gibt natürlich auch ein Spezialprogramm zum Laden im Winter. Der Motorradmodus des einfachen Models (den man eigentlich nicht braucht) heisst hier folgerichtig Schneemobilmodus.

    Die Kabel sind kälteresistent ausgeführt, was darauf schliessen lässt, dass sie auch im Normalbetrieb über viele Jahre ihre Flexibilität erhalten.

    Dazu habe ich an meiner Panhead ein Ladekabel mit LED Beleuchtung fest installiert. Diese zeigt mir ständig den Ladezustand der Batterie an. Der Ladestrom ist maximal 5Ampere, das reicht für die meisten Anwendungsfälle.
    CTEK MXS 5.0 Polar Batterieladegerät: Amazon.de: Auto
    CTEK 56382 Comfort Indikator mit Ringkabelschuhen: Amazon.de: Auto

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    Batterie Abklemmen oder Ausbauen

    Wenn man die Mühe nicht scheut, dann ist es natürlich das Beste, die Batterie auszubauen, voll aufzuladen und in der warmen Wohnung bis zum Frühjahr zu lagern. Bei den alten Säurebatterien gab es das Problem, dass durch die sogenannte Selbstentladung etwa 1% der Ladung pro Tag verloren ging. So konnten diese Batterien am Ende des Winters total entladen sein.

    Wenn eine Batterie entlädt, tritt die sogenannte Sulfatierung auf. Ein chemischer Prozess, bei dem das reine Blei in Bleisulfat-Kristalle gewandelt wird, die als körniger Bestandteil zum Boden wandern und eine ständig wachsende Schicht aufbauen, die irgendwann die einzelnen Zellen der Batterie kurzgeschlossen hat. Dann ist die Batterie kaputt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sulfatierung_(Akkumulator)

    Bei den wartungsfreien Blei-Vlies Batterien (AGM), wie sie in den Harley verwendet wird, verhindert das feste Elektrolyt das Herunterfallen der Kristalle. Zudem liegt die Selbstentladung dieser Batterien bei deutlich unter 10% im Monat. Je nach Temperatur können Vliesbatterien (Ca/Ca) und Gelbatterien (Ca/Ca) sechs bis 18 Monate gelagert werden, bevor der Ladezustand unter 80% fällt.

    Als Alternative zum Ausbau ziehen manche Harley Besitzer am Ender der Saison die Hauptsicherung (nachdem sie die Alarmanlage entschärft haben). Das verhindert zumindest, dass Verbraucher wie zum Beispiel die Alarmanlage zusätzlich Strom von der Batterie ziehen. Je nach Klimaverlauf treten aber deutlich höhere Selbstentladungsraten bei Frost und kalter Witterung auf, gegen welche die Verluste durch den Ruhestrom der Verbraucher vernachlässigbar gering sind. Ich würde stattdessen lieber den oben beschriebenen Erhaltungslader anschliessen, sofern am Stellplatz eine Steckdose zu Verfügung steht.

    Näheres zum Stromverbrauch der Alarmanlage und der einzelnen elektrischen und elektronischen Komponenten findet sich hier: http://g-homeserver.com/harley-david...verbrauch.html



    Maximaler Ladestrom


    Es gibt Ladegeräte, die neben der Einstellung "Auto" auch noch die Einstellung "Motorrad" haben. In der Motorrad Einstellung wird der maximale Ladestrom auf 0,8-1,5 Ampere beschränkt, während er beim Betrieb "Auto" 3-5 Ampere betragen kann.

    Die Faustformel für den Ladestrom eines Bleiakkus ist: AH/10. Eine normale Harley Batterie hat 30AH. Also 3 Ampere. Das kann man locker verdoppeln oder sogar verdreifachen, da Bleibatterien sehr robust sind. Bei AGM Batterien, wie sie in unseren Bikes üblich ist, ist der maximale Ladestrom sogar 0,4*AH. Das wären bei einer 18AH Dyna/Sportster Batterie 7Ampere, bei der 30Ah Touring Batterie sogar 12Ampere.

    Also kann man die Harley Batterie ohne Probleme auf der Stellung "Auto" aufladen, ohne jedweden Nachteil. Die Stellung "Motorrad" bezieht sich auf kleine Moppedbatterien (z.b. 12N5.5-3B), die mit ihren 5.5 AH höchsten 1,6 A Ladestrom vertragen und schnell zum überkochen neigen (auch im Fahrbetrieb). Diese Einstellung bringt aber für Harley Batterien keinerlei Vorteil, sondern dauert nur 5 mal länger.

    Im täglichen Fahrbetrieb kommt man übrigens leicht auf einen hohen Ladestrom. Eine Twincam Lichtmaschine hat rund 585Watt Leistung. Das ergibt regelmässig 4-5Ampere Ladestrom für den eingebauten Akku. Und das ganz ohne elektronisches Weichspülen und Pampern. Wieso sollte die Batterie also bei 4Ampere "abkochen", wie so manche selbsternannten Batteriegurus behaupten?

    Die obigen Betrachtungen beziehen sich auf den Dauerbetrieb. Kurzfristig kann eine Batterie natürlich mit dem Strom beaufschlagt werden, mit dem sie auch den Starter betätigt. Denn alle Innereien sind dafür ausgelegt. Das sind bei der 18AH Starterbatterie deutlich über 200Ampere.



    © 2012 Peter Viczena
    Zuletzt geändert von peter; 16.09.2014, 13:38.

  • #2
    AW: Harley EFI (32), Batterie, Ladegeräte, Überwintern, Selbstentladung

    Zitat von peter
    Bei den alten Säurebatterien gab es das Problem, dass durch die sogenannte Selbstentladung etwa 1% der Ladung pro Tag verloren ging. So konnten diese Batterien am Ende des Winters total entladen sein. Wenn eine Batterie entlädt, tritt die sogenannte Sulfatierung auf. Ein chemischer Prozess, bei dem das reine Blei in Bleisulfat-Kristalle gewandelt wird, die als körniger Bestandteil zum Boden wandern und eine ständig wachsende Schicht aufbauen, die irgendwann die einzelnen Zellen der Batterie kurzgeschlossen hat. Dann ist die Batterie kaputt.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sulfatierung_(Akkumulator)
    Bei den wartungsfreien Blei-Vlies Batterien (AGM), wie sie in den Harley verwendet wird, verhindert das feste Elektrolyt das Herunterfallen der Kristalle. Zudem liegt die Selbstentladung dieser Batterien bei deutlich unter 10% im Monat. Je nach Temperatur können Vliesbatterien (Ca/Ca) und Gelbatterien (Ca/Ca) sechs bis 18 Monate gelagert werden, bevor der Ladezustand unter 80% fällt.
    Auch AGM-Akkus können durch Sulfatisierung beeinträchtigt werden; lediglich das Herunterfallen der Kristalle mit der möglichen Folge des Kurzschlusses wird durch das Vlies verhindert. Und durch Tiefentladung kann man auch AGM-Akkus ebenso verläßlich schrotten wie herkömmliche Bleisäureakkus. Dabei beginnt Tiefentladung bereits bei 70 bis 80% (wurde mir von Varta-Ings erklärt) und führt zu dauerhafter Schädigung des Akkus.
    Die Selbstentladung der AGM ist durchaus unterschiedlich, 10% pro Monat sind durchaus keine Ausnahmen, und bei 10% monatlich kommt man über die Nichtsaison von 4 bis 5 Monaten zwingend in einen bedenklichen Bereich, der für entsprechende Schäden sorgt. Selbst wenn man nur 6% monatlich unterstellen wollte wären dies auf 5 Monate Standzeit gesehen 30%. Bei 30% Ladungsverlust muß man aber eine dauerhafte Schädigung in Erwägung ziehen, weil es sich eben um "Starterbatterien" handelt, die gerade nicht zyklenfest sind (d.h. nicht dazu bestimmt sind, im erheblichen Umfang entladen und geladen zu werden). Daher ist schon die Selbstentladung der Vlies-Akkus nicht völlig zu vernachlässigen, auch wenn sie unter "normalen" Umständen (nur einige Wochen Standzeit) nicht zu Schäden führen muß. Zusammen mit der Entladung durch die Alarmanlage der "modernen" Modelle führt sie aber schon nach deutlich weniger als 5 Monaten Standzeit ganz gewiß zu einer schädigenden Tiefentladung des Akkus - wobei als "tief" wie gesagt schon bei 30% Entladung, also 70% Restkapazität, gilt. Und ein durch Tiefentladung bereits vorgeschädigter Akku - jeder Akku, der nicht in der Lage ist, den Anlasser durchzudrehen, ist in diesem Sinne tiefentladen, man kann es auch durch Messen der Spannung bestimmen, nur erinnere ich mich derzeit nicht mehr an den maßgeblichen Spannungswert - ist natürlich besonders empfindlich für Tiefentladungen. Verschärft wird das ganze durch die niedrigen Temperaturen im Winter; lange Phasen mit Frost verstärken die Selbstentladung.
    Daher ist das beste Vorgehen in der Tat, den Akku des Moppeds aus dem während der Nichtsaison nicht benutzten Mopped auszubauen, in einem normal temperierten Keller zu lagern, monatlich für ein paar Stunden aufzuladen, wobei man auch ein Feststpannungsnetzteil von 15V (sehr genau wären es 14,95V) nehmen kann - das reicht, um die Selbstentladung zu kompensieren, und führt mangels Überladung (14,95V Ladespannung ist die Grenze) nicht zu Schäden.

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