Immer wieder höre ich, dass Harley Fahrer von einer flackernden Ölkontrolleuchte sprechen. Besonders bei Standgas. Bei leicht erhöhten Drehzahlen geht sie dann wieder aus. Dieses Phänomen ist so verbreitet, dass es mittlerweile für normal gehalten wird. Auch eine Werkstatt wird in den allermeisten Fällen nur mit der Schulter zucken.
Dieses Flackern ist aber nicht normal. Normal ist, dass das rote Kontrollicht sofort nach dem Start ausgeht. Das zeigt an, dass Öl in den Ölfilter gelangt und von da aus im Motor verteilt wird. Der Sensor für den Öldruck löst schon bei einem relativ geringen Öldruck aus (5PSI, 0,4 bar). Wenn also die Ölkontrolleuchte brennt, dann hat der Öldruck nicht einmal 5psi erreicht. Das ist eindeutig zu wenig. Nach Harley Spezifikation muss der Öldruck auch bei warmen Motor 10psi im Leerlauf betragen.
Ursachen für zu geringen Öldruck
Es gibt eine Reihe von Ursachen, die für eine flackernde Ölkontrolleuchte verantwortlich sind.
Ich werde im Folgenden auf jeden dieser Punkte eingehen.
Öldruckschalter
Der Öldruckschalter sitzt vorne rechts am Motor, neben dem Flansch für den Ölfilter. Er lässt sich mit einem 24-er Schlüssel herausdrehen. An seinem Ende ist das Kabel zum Öldrucklämpchen angesteckt. Das Gewinde ist ein NPTF 3/8"-18.

Es hat sich herausgestellt, dass Schäden am Öldrucksensor äusserst selten sind. Er lässt sich leicht testen, indem man ihn kurzfristig durch einen anderen ersetzt (notfalls von einem anderen Bike, falls man keinen neuen als Ersatzteil hat). Leider wird man nur allzuoft feststellen, dass die Ursache für das flackernde Öldrucklämpchen tiefergehende (und teurere) Gründe hat.
Beim Zusammenbau sollte man als Dichtmittel das Teflonhaltige Loctite 565 verenden.
Nockenwellenplatte
Jetzt muss man in die Eingeweide gehen und die Nockenwellenplatte ausbauen. An der Position 1 und 3 am Motorblock (siehe linkes Bild) müssen sich einwandfreie O-Ringe befinden. Besonder der untere ist wichtig, da über diesen Anschluss das Öl aus dem Öltank zum Hochdruckteil der Pumpe befördert wird. Der obere ist zwar nur ein Blindstopfen, aber der O-Ring dichtet eine Leitung an der Nockenwellenplatte ab, durch die sonst das Öl entweichen könnte.

Wenn man auch die Ölpumpe abzieht, dann sieht man an der gelb markierten Stelle des zweiten Bildes einen weiteren O-Ring. Dieser dichtet die Ansaugleitung der Scavenger Pumpe ab, die das Öl aus dem Kurbelwellenraum absaugt. Dieser O-Ring ist übrigens derselbe, der auch bei der Abdichtung der Stösselrohre (Oben) verwendet wird. Dieser O-Ring wird mit den Jahren Spröde und führt dazu, dass das Öl nicht mehr aus dem Kurbelwellenraum hochgepumpt wird. Das kostet Lesitung.
Wenn man beim Ausbau einen übermässigen Verschleiss der Nockenwellenkettenspanner festgetellt hat dann kann es sein, dass die Abriebprodukte die Ölleitungen, die Ölpumpe oder das Überdruckventil verstopfen. Mit Pressluft kann man die Ölkanäle an der Nockenwellenplatte und am Motorblock freiblasen.
Die Ölpumpe muss zur Reinigung zerlegt werden, dann kann man die Kanäle gleichfalls mit Pressluft reinigen.

Das Überdruckventil in der Nockenwellenplatte hat folgende Aufgabe: Durch eine Feder wird ein Kolben gegen eine Öffnung im primären Ölkanal gedrückt. Erhöht sich der Druck über den gewünschten Maximalwert, dann drückt das Öl den Kolben gegen den Federdruck so weit nach hinten, bis ein seitlich angeordneter Ölkanal frei wird, der das Öl wieder in den Nockenwellenraum freigibt.
Der Öldruck sinkt daraufhin, und der Kolben verschliesst den Kanal wieder. So wird sichergestellt, dass der maximale Öldruck nicht überschritten wird. Wenn dieser Kolben durch Abrieb oder schlampige Verarbeitung blockiert ist, wird immer etwas Öl abfliessen und dadurch den Öldruck vermindern.
Zum Ausbau des Kolben muss man bei den Federgespannten Nockenwellenspannen den vorderen ausbauen, da die Feder genau durch die Öffnung des Kolbenkanals geht. Zusätzlich muss der Haltestift herausgeschlagen werden, der die Feder hält.

Hier ein Video:
Wenn man die Feder einmal heraus hat ist es wahrscheinlich, dass der Kolben nicht von alleine herausfällt, sondern im Ernstfall ziemlich fest im Kanal klemmt. Dann muss man entweder die Nockenwellenplatte hart auf eine metallische Oberfläche schlagen und hoffen, dass dadurch der Kolben herausbewegt wird. Oder man baut sich einen Abzieher aus einem 8mm Dübel.

Wenn man den Kolben einmal draussen hat dann lohnt es sich, ihn in die Bohrmaschine einzuspannen und mit feinem Schleifpapier so lange zu polieren, bis er leicht (aber ohne zu klappern) durch den Kanal gleitet. Die Fertigungstolleranzen bei Harley sind so gross, dass öfter mal ein (leicht) klemmender Kolben installiert wird.
Ölpumpe
Wenn es ganz schlecht läuft, ist die Ölpumpe hin. Das heisst mindestens einer der Pumpenringe ist gebrochen. Das kündigt sich dadurch an, dass der Öldruck nach dem Anlassen 10-15 Sekunden braucht, bis er sich normalisiert. Die Ursache ist entweder Materialverschleiss, oder (was viel häufiger der Fall ist) falscher Einbau.

Jedesmal, wenn die Ölpumpe von der Nockenwellenplatte geschraubt wird, muss sie neu zentriert werden. Wenn das nicht geschieht, dann treffen die Zähne der Pumpenringe aufeinander. Die Folge ist hoher Verschleiss, der zum absinken des Pumpendrucks führt. Final bricht ein Teil heraus, und der Pumpendruck geht schlagartig auf Null. Die Öldruckleuche geht während der Fahrt an. In diesem Fall sofort den Motor abschalten!
Ersatz
Wenn die Ölpumpe mal zerbröselt ist, dann braucht man Ersatz. Da meistens auch die Nockenwellenplatte angegriffen wurde, ist es mit einer neuen Ölpumpe nicht getan. In diesem Fall ist es sinnvoll, gleich auf die Screaming Eagle Nockenwellenplatte mit verstärkter Ölpumpe umzurüsten.
Wer bisher einen federgespannten Nockenwellenspanner hatte, rüstet am besten mit dem Cam Plate Hybrid Kit (25284-11) auf die hydraulischen Kettenspanner um.

Wer bereits hydraulische Kettenspanner hat, kann das Kit 25282-11 nehmen. Es sieht aus wie das obige Kit, nur das alles (Schrauben, Ketten, Zahnräder, hydraulische Spanner, Lagerschild) bis auf die Nockenwellenplatte und die Ölpumpe fehlt. Und es kostet fast genausoviel wie das obige Kit. Aber die Grundplatte ist (leider) eine andere, da die Nockenwellen ab 07 nicht in Lagern laufen, sondern direkt im Aluminium der Nockenwellenplatte.

Einbau Ölpumpe
Das wichtigste Werkzeug zum Einbau der Ölpumpe ist neben dem Drehmomentschlüssel die GG 320530 Oil Pump Alignment Screw TC88 (Georges Garage). Die Zentrierschrauben gibt es auch von Zodiac unter der Bestellnummer 131110 (Eco-Line Ausrichtwerkzeug). Das Harley äquivalent heist HD-33443 Alignement tool, ist aber für Privatleute praktisch nicht erhältlich.
Diese zwei hübschen Schrauben zentrieren die Ölpumpe vor dem eigentlichen festschrauben an der Nockenwellenplatte. Zuerst befestigt man die Ölpumpe mit diesen Schrauben diagonal an der Nockenwellenplatte. Durch die konische Form wird die Ölpumpe in den Bohrungen zentriert. Dann schraubt man die Ölpumpe an den beiden verbliebenen Bohrungen mit den normalen Schrauben fest, nimmt dann die Alignement Schrauben wieder raus und setzt die anderen beiden Schrauben ein.
Wenn man das nicht macht, kann die Ölpumpe vorzeitig verschleissen. Diese Zentrierschrauben sind auch für die Zentrierung der Tappet Blocks geeignet.

Unrunde Kurbelwelle
Manchmal kann die Ursache für eine gebrochene Ölpumpe auch darin liegen, dass die Kurbelwelle unrund läuft. Da die Ölpumpe direkt auf die Kurbelwelle aufgesteckt wird, können sich dadurch die Zähne der Pumpenringe berühren und abnutzen.
Ursache ist meist ein verdrehter Kurbelwellenzapfen. Diese Zapfen sind verpresst und nicht geschraubt. Bei extremer Belastung und unsauberer Pressung können sich die Wangen der Kurbelwelle gegeneinander verschieben. Deshalb gibt es in den USA Spezialfirmen, welche die Zapfen verschweissen und auswuchten. Harley selber hat ab BJ09 die Verpressung und das Material verbessert.
Alle Kurbelwellen, die ich vermessen habe, hatten einen Ausschlag von unter 2/1000 inch. Bis 0.002" sind Getriebe-Nockenwellenantriebe zugelassen. S&S lässt 0.003" zu, das wird das Getriebe aber sehr lautstark arbeiten lassen. Harley selber erlaubt ein Kurbelwellenspiel von bis zu 0.012" (0,3mm). Das wären vier Mal mehr, als ein Getriebeantrieb vertragen würde. Ab 0.015" würde die Ölpumpe kaputt gehen, ab 0.020" würde der Fahrer entsprechende Geräusche beim Fahren bemerken.

Bei einer defekten Ölpumpe lohnt es sich auf jeden Fall, auch die Kurbelwelle zu vermessen.
© 2012, Peter Viczena
Dieses Flackern ist aber nicht normal. Normal ist, dass das rote Kontrollicht sofort nach dem Start ausgeht. Das zeigt an, dass Öl in den Ölfilter gelangt und von da aus im Motor verteilt wird. Der Sensor für den Öldruck löst schon bei einem relativ geringen Öldruck aus (5PSI, 0,4 bar). Wenn also die Ölkontrolleuchte brennt, dann hat der Öldruck nicht einmal 5psi erreicht. Das ist eindeutig zu wenig. Nach Harley Spezifikation muss der Öldruck auch bei warmen Motor 10psi im Leerlauf betragen.
Ursachen für zu geringen Öldruck
Es gibt eine Reihe von Ursachen, die für eine flackernde Ölkontrolleuchte verantwortlich sind.
- Defekter Öldruckschalter
- Defekter O-Ring
- verstopfte Ölzuführung
- verdrecktes oder klemmendes Überdruckventil
- falsch eingebaute Ölpumpe
- kaputte Ölpumpe
Ich werde im Folgenden auf jeden dieser Punkte eingehen.
Öldruckschalter
Der Öldruckschalter sitzt vorne rechts am Motor, neben dem Flansch für den Ölfilter. Er lässt sich mit einem 24-er Schlüssel herausdrehen. An seinem Ende ist das Kabel zum Öldrucklämpchen angesteckt. Das Gewinde ist ein NPTF 3/8"-18.
Es hat sich herausgestellt, dass Schäden am Öldrucksensor äusserst selten sind. Er lässt sich leicht testen, indem man ihn kurzfristig durch einen anderen ersetzt (notfalls von einem anderen Bike, falls man keinen neuen als Ersatzteil hat). Leider wird man nur allzuoft feststellen, dass die Ursache für das flackernde Öldrucklämpchen tiefergehende (und teurere) Gründe hat.
Beim Zusammenbau sollte man als Dichtmittel das Teflonhaltige Loctite 565 verenden.
Nockenwellenplatte
Jetzt muss man in die Eingeweide gehen und die Nockenwellenplatte ausbauen. An der Position 1 und 3 am Motorblock (siehe linkes Bild) müssen sich einwandfreie O-Ringe befinden. Besonder der untere ist wichtig, da über diesen Anschluss das Öl aus dem Öltank zum Hochdruckteil der Pumpe befördert wird. Der obere ist zwar nur ein Blindstopfen, aber der O-Ring dichtet eine Leitung an der Nockenwellenplatte ab, durch die sonst das Öl entweichen könnte.
Wenn man auch die Ölpumpe abzieht, dann sieht man an der gelb markierten Stelle des zweiten Bildes einen weiteren O-Ring. Dieser dichtet die Ansaugleitung der Scavenger Pumpe ab, die das Öl aus dem Kurbelwellenraum absaugt. Dieser O-Ring ist übrigens derselbe, der auch bei der Abdichtung der Stösselrohre (Oben) verwendet wird. Dieser O-Ring wird mit den Jahren Spröde und führt dazu, dass das Öl nicht mehr aus dem Kurbelwellenraum hochgepumpt wird. Das kostet Lesitung.
Wenn man beim Ausbau einen übermässigen Verschleiss der Nockenwellenkettenspanner festgetellt hat dann kann es sein, dass die Abriebprodukte die Ölleitungen, die Ölpumpe oder das Überdruckventil verstopfen. Mit Pressluft kann man die Ölkanäle an der Nockenwellenplatte und am Motorblock freiblasen.
Die Ölpumpe muss zur Reinigung zerlegt werden, dann kann man die Kanäle gleichfalls mit Pressluft reinigen.
Das Überdruckventil in der Nockenwellenplatte hat folgende Aufgabe: Durch eine Feder wird ein Kolben gegen eine Öffnung im primären Ölkanal gedrückt. Erhöht sich der Druck über den gewünschten Maximalwert, dann drückt das Öl den Kolben gegen den Federdruck so weit nach hinten, bis ein seitlich angeordneter Ölkanal frei wird, der das Öl wieder in den Nockenwellenraum freigibt.
Der Öldruck sinkt daraufhin, und der Kolben verschliesst den Kanal wieder. So wird sichergestellt, dass der maximale Öldruck nicht überschritten wird. Wenn dieser Kolben durch Abrieb oder schlampige Verarbeitung blockiert ist, wird immer etwas Öl abfliessen und dadurch den Öldruck vermindern.
Zum Ausbau des Kolben muss man bei den Federgespannten Nockenwellenspannen den vorderen ausbauen, da die Feder genau durch die Öffnung des Kolbenkanals geht. Zusätzlich muss der Haltestift herausgeschlagen werden, der die Feder hält.
Hier ein Video:
Wenn man die Feder einmal heraus hat ist es wahrscheinlich, dass der Kolben nicht von alleine herausfällt, sondern im Ernstfall ziemlich fest im Kanal klemmt. Dann muss man entweder die Nockenwellenplatte hart auf eine metallische Oberfläche schlagen und hoffen, dass dadurch der Kolben herausbewegt wird. Oder man baut sich einen Abzieher aus einem 8mm Dübel.
Wenn man den Kolben einmal draussen hat dann lohnt es sich, ihn in die Bohrmaschine einzuspannen und mit feinem Schleifpapier so lange zu polieren, bis er leicht (aber ohne zu klappern) durch den Kanal gleitet. Die Fertigungstolleranzen bei Harley sind so gross, dass öfter mal ein (leicht) klemmender Kolben installiert wird.
Ölpumpe
Wenn es ganz schlecht läuft, ist die Ölpumpe hin. Das heisst mindestens einer der Pumpenringe ist gebrochen. Das kündigt sich dadurch an, dass der Öldruck nach dem Anlassen 10-15 Sekunden braucht, bis er sich normalisiert. Die Ursache ist entweder Materialverschleiss, oder (was viel häufiger der Fall ist) falscher Einbau.
Jedesmal, wenn die Ölpumpe von der Nockenwellenplatte geschraubt wird, muss sie neu zentriert werden. Wenn das nicht geschieht, dann treffen die Zähne der Pumpenringe aufeinander. Die Folge ist hoher Verschleiss, der zum absinken des Pumpendrucks führt. Final bricht ein Teil heraus, und der Pumpendruck geht schlagartig auf Null. Die Öldruckleuche geht während der Fahrt an. In diesem Fall sofort den Motor abschalten!
Ersatz
Wenn die Ölpumpe mal zerbröselt ist, dann braucht man Ersatz. Da meistens auch die Nockenwellenplatte angegriffen wurde, ist es mit einer neuen Ölpumpe nicht getan. In diesem Fall ist es sinnvoll, gleich auf die Screaming Eagle Nockenwellenplatte mit verstärkter Ölpumpe umzurüsten.
Wer bisher einen federgespannten Nockenwellenspanner hatte, rüstet am besten mit dem Cam Plate Hybrid Kit (25284-11) auf die hydraulischen Kettenspanner um.
Wer bereits hydraulische Kettenspanner hat, kann das Kit 25282-11 nehmen. Es sieht aus wie das obige Kit, nur das alles (Schrauben, Ketten, Zahnräder, hydraulische Spanner, Lagerschild) bis auf die Nockenwellenplatte und die Ölpumpe fehlt. Und es kostet fast genausoviel wie das obige Kit. Aber die Grundplatte ist (leider) eine andere, da die Nockenwellen ab 07 nicht in Lagern laufen, sondern direkt im Aluminium der Nockenwellenplatte.
Einbau Ölpumpe
Das wichtigste Werkzeug zum Einbau der Ölpumpe ist neben dem Drehmomentschlüssel die GG 320530 Oil Pump Alignment Screw TC88 (Georges Garage). Die Zentrierschrauben gibt es auch von Zodiac unter der Bestellnummer 131110 (Eco-Line Ausrichtwerkzeug). Das Harley äquivalent heist HD-33443 Alignement tool, ist aber für Privatleute praktisch nicht erhältlich.
Diese zwei hübschen Schrauben zentrieren die Ölpumpe vor dem eigentlichen festschrauben an der Nockenwellenplatte. Zuerst befestigt man die Ölpumpe mit diesen Schrauben diagonal an der Nockenwellenplatte. Durch die konische Form wird die Ölpumpe in den Bohrungen zentriert. Dann schraubt man die Ölpumpe an den beiden verbliebenen Bohrungen mit den normalen Schrauben fest, nimmt dann die Alignement Schrauben wieder raus und setzt die anderen beiden Schrauben ein.
Wenn man das nicht macht, kann die Ölpumpe vorzeitig verschleissen. Diese Zentrierschrauben sind auch für die Zentrierung der Tappet Blocks geeignet.
Unrunde Kurbelwelle
Manchmal kann die Ursache für eine gebrochene Ölpumpe auch darin liegen, dass die Kurbelwelle unrund läuft. Da die Ölpumpe direkt auf die Kurbelwelle aufgesteckt wird, können sich dadurch die Zähne der Pumpenringe berühren und abnutzen.
Ursache ist meist ein verdrehter Kurbelwellenzapfen. Diese Zapfen sind verpresst und nicht geschraubt. Bei extremer Belastung und unsauberer Pressung können sich die Wangen der Kurbelwelle gegeneinander verschieben. Deshalb gibt es in den USA Spezialfirmen, welche die Zapfen verschweissen und auswuchten. Harley selber hat ab BJ09 die Verpressung und das Material verbessert.
Alle Kurbelwellen, die ich vermessen habe, hatten einen Ausschlag von unter 2/1000 inch. Bis 0.002" sind Getriebe-Nockenwellenantriebe zugelassen. S&S lässt 0.003" zu, das wird das Getriebe aber sehr lautstark arbeiten lassen. Harley selber erlaubt ein Kurbelwellenspiel von bis zu 0.012" (0,3mm). Das wären vier Mal mehr, als ein Getriebeantrieb vertragen würde. Ab 0.015" würde die Ölpumpe kaputt gehen, ab 0.020" würde der Fahrer entsprechende Geräusche beim Fahren bemerken.
Bei einer defekten Ölpumpe lohnt es sich auf jeden Fall, auch die Kurbelwelle zu vermessen.
© 2012, Peter Viczena