Der zweite Teil der Zubehör-Artikel beschäftigt sich mit dem GPS. Es tummeln sich auf dem Markt schon einige Anbieter, die ich aber nicht in Gänze kenne, und die ich natürlich auch nicht ausprobieren konnte. Ich kümmere mich um das Thema immer erst dann, wenn der Kauf eines neuen GPS ansteht.
Ich beschränke mich in diesem Artikel deshalb auf die Modelle, die ich selber schon im Einsatz hatte.
Kriterien
Im Laufe meiner Fahrpraxis haben sich einige Kriterien für ein GPS herauskristalisiert, die ich für unabdingbar halte. Andere Nutzer mögen andere Dinge wichtiger finden.
Sichtbarkeit bei Sonne
Das erste und wichtigste Kriterium ist die Sichtbarkeit bei Sonneneinstrahlung. Das einzige Display, dass hier voll Punkten konnte war das alte eMAP. Das hatte ein Schwarzweiss Display, dass bei Sonne erst richtig scharf wurde. Sowas in Grösser würde mir auch heute noch gefallen.
Die heutigen Farbdisplays schwächeln in dieser Kategorie. Die einzigen Displays, die man bei direkter Sonneneinstrahlung noch halbwegs ablesen kann, sind die von Garmin. Die Displays von Mobilhandys auf der anderen Seite sind dagegen praktisch nicht mehr erkennbar. Alle anderen Displays ordnen sich irgendwo dazwischen ein.
Abschaltbarer Autozoom
Das Autozoom ist ein Feature, das die Auflösung automatisch höherdreht, sobald man sich einer Kreuzung nähert. Das TomTom macht das zum Beispiel immer gerne und oft.
Gerade beim Motorradfahren braucht man ständig die Übersicht über mögliche Alternativrouten. Deshalb benutze ich das GPS ausschliesslich im 2D-Modus, mit genordeter Karte. Und verwende einen passenden Masstab, der mit genügend exakt die Umgebung darstellt.
Beim Tomtom beispielsweise sieht man immer nur die aktuelle Strasse in ganz gross dargestellt, sonst nix. In Städten ist man mit dieser Ansicht komplett aufgeschmissen. Man kann zwar den Masstab mit den +/- Tasten ändern, aber nach 1 Minute zoomt das Gerät automatisch wieder auf höchste Vergrösserung.
Das führt dazu, dass einen das GPS durch eine Stop&Go Innenstadt manövriert, man aber wegen des Autozooms die parallel laufende Umgehungsstrasse nicht sieht. Nähert man sich einer Ausfahrt, wird die nötige Entfernungsabschätzung makulatur, weil jedes mal, wenn man draufschaut, wieder ein anderer Masstab eingeblendet ist. Dann glaubt man, es sind noch 30m, dabei sind es nur noch 3m. Und schwupps ist man an der Ausfahrt vorbei. Ärgerlich.
Verwandt mit diesem Problem ist, dass der aktuelle Kartenmasstab oft nicht eingeblendet ist. Damit lässt sich dann keine verlässliche Entfernungsabschätzung machen.
Wenn diese Autozoom Funktion nicht abschaltbar ist, so ist dies in meinen Augen ein K.O. Kriterium für ein Motorrad-GPS.
Zwischenziele schnell einfügen, Karte verschieben, alternative Routen, Berechnung ändern
Während der Fahrt will ich öfter mal die Route ändern. Das geschieht am leichtesten dadurch, dass ich neue Zwischenziele einfüge. Alle heutigen GPS Systeme können das schon relativ gut. Ach das verschieben von Karten, um zu sehen, was als nächstes kommt, funktioniert.
Manche Systeme sind da aber komfortabler wie andere. Moderne GPS Systeme errechnen auch alternative Routenvorschläge. Das kann nützlich sein.
Beim letzten Kriterium, dem Ändern der Berechnungsgrundlage, ist es seit dem Garmin 2710 immer nur schlechter geworden. Szenario: Ich düdel schön eine Strasse entlang, die ich mit dem Kriterium "kürzeste Strecke, keine Autobahn" berechnet habe. Es wird langsam spät. Vielleicht sollte man sich beeilen. Da ist es nützlich, wenn man sich eine neue Route mit den Kriterien "kürzeste Zeit mit Autobahn" berechnen kann. Und die neue und alte Route sich au die Schnelle vergleichen lassen. Bei dieser Disziplin patzen die meisten GPS Systeme. Dabei mache ich solche Umrechnungen im Ernstfall mehrmals am Tag.
Tankstellen und Hotels finden
Während der Tour muss das GPS immer wieder Tankstellen und Hotels entlang der aktuellen Route finden. Wenn man im Ausland Wert auf eine saubere Toilette legt, lohnt sich die Möglichkeit, gezielt nach McDonald Restaurants suchen zu können. Bislang habe ich weltweit die Erfahrung gemacht, dass deren Toiletten im Allgemeinen sauber und ordentlich sind. Egal was man von dem Futter oder dem Personal hält.
Modelle
Garmin eMAP

https://buy.garmin.com/shop/shop.do?pID=107&ra=true
Das war mein erstes GPS fürs Motorrad. Es gab damals schon eine ganz brauchbare Halterung von Touratech dazu. Die Halterung hatte nur den Nachteil, dass die Plexiglas-Befestigungen mit der Zeit zerbröselt sind. Ich habe aber auf Nachfrage immer einen neuen Satz bekommen (kostenlos).
Der Bildschirm war S/W, aber dafür gerade bei Sonnenschein gut ablesbar. Betrieben wird er von 2 normalen Batterien, die man leicht tauschen konnte. Ich hatte immer ein Akkuladegerät (NiMh) im Gepäck, um über Nacht die Akkus im Motel-Zimmer wieder aufzuladen. Es war nicht wasserdicht, aber ich durfte feststellen, dass hinter einer Scheibe das Gerät genügend regengeschützt war.
Mit diesem GPS bin ich durch die ganze USA gefahren. Es hat mich sicher in der Nacht durch Frisco und LA geführt. Und auch in Deutschland war es immer sehr zuverlässig. Schon damals gab es das Programm MapSource. Mit diesem musste man (wegen der beschränkten Speicherkapazität) immer den Teil der Karte übertragen, den man gerade brauchte. Zudem war das Gerät noch nicht in der Lage, Routen zu berechnen.
BMW Navigator II
Mein nächstes GPS war das BMW Navigator II. Vorher hatt ich versuche gemacht, einen HP Pocketcomputer mit Navigon Software zu benutzen,. Nach der ersten Probefahrt stellte ich fest, dass ich den Bildschirm dieses Pocketcomputers nicht erkenne konnte, sobald die Sonne darauf schien.
Ich war dann so angepixxt, dass ich zum nächsten BMW Händler gefahren bin und den BMW Navigator 2 (für stolze 1600?) gekauft habe. Grundsätzlich war es ein Garmin 2610, aber mit zusätzlicher linker Tastatur. Die erwies sich als äusserst nützlich im Betrieb. Der Nachteil war (und ist es auch heute noch), dass man auf das Gerät nicht die Garmin Betriebssystemupdates aufspielen konnte, sondern immer auf eine angepasste Version von BMW warten durfte. Damit eben die Zusatztastatur noch funktioniert.
https://buy.garmin.com/shop/shop.do?cID=164&pID=6397
Der Bildschirm war Gelb, was die Sichtbarkeit auch bei Sonnenlicht deutlich erhöht hat. Man konnte eine Menge einstellen, so dass dieses Gerät so ziemlich alles geleistet hat, was man so brauchte.

Die Halterung war stabil, und man konnte das Gerät diebstahlssicher mit einer kleinen Torx Schraube am Halter befestigen.
Ich bin heute noch der Meinung, das alle Geräte die danach kamen nicht mehr so gut und nützlich waren wie dieses. Ich hatte mehrere dieser Geräte. Nach etwas mehr als 2 Jahren hat die Folie des Tastbildschirms angefangen, Blasen zu schlagen und ist danach abgeblättert. Kurze Zeit später hat dann der Tastbildschirm irgendwas gamacht, und das Gerät war Kaputt. Manche dieser Geräte wurden von BMW auf Kulanz ersetzt, bei manchen wurde die Kulanz schlicht abgelehnt. Ich selber hatte 2 Geräte mit ablösender Folie. BMW hat beide Kulanzanträge abgelehnt, während gleichzeitig ein Bekannter mit einem sogar etwas älteren Gerät eine komplett Neues als Austauschgerät bekommen hat.
Ich brauche wohl nicht weiter zu betonen, das ich mein Lebtag lang kein BMW Produkt mehr erwerben werde. Ein bereits bestelltes Coupé habe ich gleich wieder abbestellt...
Das letzte noch funktionierende Gerät, bei dem die Folie überraschenderweise gehalten hat, leistet an meinem Gespann immer noch gute Dienste.
Becker Z100 Crocodile

Becker Traffic Assist Z100 Crocodile Navigationssystem: Amazon.de: Elektronik
Vom Design und von den Leistungsdaten her gefiel mir das Becker auf Anhieb. Das Gerät überzeugt technisch und durch seine Leistungsmerkmale. Von Touratech gab es eine passende verschliessbare Halterung, die sehr einem feinmechanischen Schatzkästlein geähnelt hat.
Schraubt man es aber auf das Motorrad, so sieht man schon bei geringem Sonnenschein nix mehr auf dem Display. Dazu die Fizzelei mit der USB Stromversorgung und den "Löcherstopfdeckeln". Mein altes Bmw/Garmin Navigationssystem konnte das viel besser. Also habe ich alles umgehend an den Lieferanten (Touratech) zurückgesandt, was auch völlig ohne Probleme ging.
TomTom Rider 2

Tomtom Rider II Europa PNA Navigation für Motorräder: Amazon.de: Elektronik
An sich ist der Rider ein ganz gelungenes Gerät. Die mitgelieferte Scala Bluetooth Hörer/Mikro Einheit hat den Preis unnötig nach oben getrieben. Für den, der es haben wollte, hat dieses BT Gerät aber einwandfrei funktioniert. Bei Sonneneinstrahlung erkennt man den Bildschirm nicht so gut wie beim Garmin, aber mit ein bischen Mühe und Phantasie geht es.
Aber der Autozoom, der die aktuelle Karte immer ganz nah ranzoomt, lässt sich nicht ausschalten. Ob das bei den TomTom Nachfolgemodellen immer noch der Fall ist, entzieht sich meiner Kenntniss. Die Firma TomTom hat auf meine diesbezöglichen Beschwerden nie reagiert.
Für mich war damit dieses GPS absolut ungeeignet für den Motorrad Einsatz. Andere können das anders sehen.
Garmin Zumo 660
Dies ist mein aktuelles GPS. Man bekommt es auch als BMW Navigator IV mit externer Tastatur und als Harley Road Tech GPS ohne externe Tastatur. Beiden Ablegern ist gleich, dass sie jeweils ein individualisiertes Betriebsystem haben, und nicht mit der Garmin Betriebssystemsoftware für den Zumo 660 upgedatet werden können. Auch lässt sich ein Zumo 660 nur beschränkt in der BMW Halterung betreiben, es wird beispielsweise in dieser Halterung nicht aufgeladen.
Dafür meldet sich der Navigator IV mit dem BMW Logo, und das RoadTech Modell mit dem Harley Logo. Iss doch schonmal was. Diese Logos kann man sich aber auch nachträglich auf den Zumo 660 aufspielen.

(Bild: Garmin.de)
Anfangs hatte das Zumo 660 Betriebssystem einige Schwächen die dazu führten, dass das Gerät hin und wieder während der Fahrt ausging. Und dann nur noch durch Batterie raus, Batterie rein wieder zum funktionieren gebracht werden konnte. Das ist mittlerweile Geschichte. Jetzt kann man auch die Bildschirmdarstellung ändern, den unseeligen Autozoom abschalten und bekommt die aktuelle Vergrösserung eingeblendet.
Dieses GPS erfüllt alle meine Bedingungen, wenn auch nicht ganz perfekt. Ich würde mir wünschen, dass die Umschaltung auf die Schiebekarte zum grossflächigen Navigieren immer eindeutig ginge, und man nicht bei jedem dritten Mal nach tippen des Touchscreens wieder die Hotel, Restaurant, Tankstellen Auswahlmenü bekommt.
Und wenn man wirklich mal eine Tankstelle sucht (man ahnt es schon), landet man immer sicher auf der Schiebekarte.
Die Neuberechnung der Route geschieht, indem man sich erst umständlich durch alle Menüs durchzappen muß. Das konnte das Garmin 2610 bereits besser. Genauso wie die Unart, nicht die maximal mögliche Auflösung der Strassen anzubieten, weshalb die grünen Überlandstrassen (siehe unten) maximal bei der 1.2 km Auflösung zu sehen sind.
Aber eines muss man sehen: Das Garmin bietet bislang als einziges GPS die Möglichkeit, dass man bei Sonneneinstrahlung auch noch etwas mehr als Schemen und Schatten erkennt. Das macht es zur ersten Wahl. Die weiteren Features wie Musikplayer oder Telefon-Freisprechen habe ich mal probiert, nutze sie aber nicht.
TMC Verkehrsfunkadapter
Anders sieht es aus mit dem Verkehrsfunk Adapter für TMC. Passend zum Festeinbau des Zumo 660 gibt es den TMC Empfänger Garmin GTM12. Mit der neuesten Softwareversion des Zumo660 funktioniert dieses Teil überraschend gut und warnt einen bei Überlandfahrten vor Staus und gibt Umleitungsempfehlungen.

(Bild Garmin.de)
https://buy.garmin.com/shop/shop.do?pID=417&pvID=1673
Garmin: GTM 12
Garmin GTM 12 TMC-Verkehrsfunkempfänger mit: Amazon.de: Elektronik
Eigentlich reicht dieser Adapter schon, um den TMC Verkehrsfunk in das GPS zu bekommen. Auf Wunsch kann man aber auch noch für 35? pro Land ein Premium Verkehrsfunkabonnement buchen. Ich hab das mal gemacht, kann aber nicht direkt sagen, ob es jetzt besser oder exakter läuft.
https://buy.garmin.com/shop/shop.do?pID=36801
Garmin Zumo 210/220
Dieses Gerät ist von der Grösse her vergleichbar mit dem TomTom. Im Vergleich zum Zumo 660 wirkt der Bildschirm winzig. Technisch ist er vergleichbar, die .TYP Files und die POIs sind gleich wie beim 660.
Hauptnachteil ist, dass er nicht von der Halterung mit Strom versorgt wird, sondern man immer ein USB Kabel ranfummeln muss. Fü rmich ein K.O. Kriterium.

Garmin Montana 600
Mittlerweile ist das Zumo 660 schon einige Zeit auf dem Markt. Was nicht schlecht ist, denn die Betriebssystemsoftware war Anfangs alles andere als Stabil. Mittlerweile gilt das Gerät als ausgereift. Trotzdem stehen schon Nachfolger am Start. Das aussichtsreichste Gerät ist das Montana 600. Eigentlich ein GPS für Radfahrer und Wanderer, erfüllt es doch auch die Bedingungen für den Einsatz am Motorrad.
Garmin Montana 600 Bike & Car Set *Motorradnavigation* *SCHWARZ* - Motorrad / Auto - GPS-Geräte - Navigation | Touratech AG

Die Bildschirmgrösse ist vergleichbar mit dem 660 (4"). Es hat keinen Bluetoothanschluss, aber ich verwende kein Bluetooth beim Fahren. Das gequake des GPS interessiert mich nicht, Musik geht mir beim Fahren auf die Nerven. Das Pingen des Radarwarners höre ich auch so.
Im Lieferumfang ist die Citiynavigator NT Europa Software. Also alles, was man braucht. Es soll deutlich schneller sein wie das Zumo 660. Das ist wirklich ein Argument. Und das Display soll in der Sonne noch besser sein. Zudem ist es Wasserdicht IP74.
Der Wechsel von Hoch zu Querformat kann bei Reisen nützlich sein, wenn man mehr Strecke vor einem sehen will. Der Preis ist hoch, mit Touratech Halterung 744?. Aber wenn ich sehe, was ich schon alles an Geld ausgegeben habe (z.b. BMW Navigator 1600? etc), relativiert sich das.
Dieses GPS kann von der Halterung mit Strom versorgt werden. Das ist eines der grössten Pluspunkte. Ein GPS, das keine Halterung hat, die es mit Strom versorgt, kommt mir auf jeden Fall nicht ans Bike. Die Touratech Halterung ist abschliessbar und schützt gut vor Vibrationen. Habe da bisher nur positive Erfahrungen gemacht.
Ich werde versuchen, mal Testweise dieses GPS ausprobieren zu können.
Garmin Zumo 590
Ich habe mich jetzt dazu entschlossen, mein Zumo 660 zu verschenken und auf das Zumo 590LM aufzurüsten. Es hat mehr internen Speicher, so dass es keine Engpässe beim Kartenupdate geben wird. Zudem hat es neue Funktionen wie das automatische Suchen der kurvenreichsten Fahrtstrecke und eine Anzeige für den Reifenluftdruck. Dafür muss man für rund 40 Euronen pro Stück spezielle Ventildeckel anschaffen, der den aktuellen Reifendruck auf das Gerät übertragen. Wenn das wirklich funktioniert, ist das eine super Sache. Meine letzten beiden Versuche in Richtung automatischer Reifenluftdruckkontrolle sind schief gegangen, da sie Hardware nicht stabil genug für den Motorrad Einsatz war.
Garmin Reifendruckkontrollsystem für zumo® 390LM: Amazon.de: Elektronik

Der erste Eindruck des 590LM hat ein modernes Interface gezeigt. Manche Funktionen sind neu, manche fehlen. Ich werde diesen Test ergänzen, sobald ich mit dem Gerät auf Tour war. Sofort ist mir aufgefallen, dass dieses Gerät von Mapsource nicht mehr erkannt wird. Wie man das löst, beschreibe ich weiter unten. Der Bildschirm (5") macht einen guten Eindruck. Ob er wirklich besser ist als der Zumo 660 Bildschirm (4,3"), wird sich zeigen.
An der Rückseite fällt auf, dass das Batteriefach jetzt durch einen Drehverschluss gesichert ist. Und es gibt einen eigenen USB Anschluss unter einer Gummiabdeckung (unter dem Ein/Aus Schalter). Deshalb muss man jetzt nicht mehr das Batteriefach öffnen, um das USB Kabel einzustöpseln.
Garmin zumo 590 LM Bike & Car Set *silber* incl. Lifetime Kartenupdate - Motorrad / Auto - GPS-Geräte - Navigation | Touratech AG

Kartenupdate
Für 89? bieter Garmin das NüMaps Lifetime Update an. Damit bekommt man während der gesamten Lebensdauer des Gerätes etwa vier mal im Jahr einen aktuellen Kartensatz für das Gerät. Bei den gebrandeten Geräten von Harley und BMW soll das nicht möglich sein.
https://buy.garmin.com/shop/shop.do?...380&pvID=34693
Garmin liefert eine kleine Software, die diese Kartenupdates automatisch auf dem heimischen PC lädt. Sobald das GPS per USB angeschlosen wird, können die neuen Karten übertragen werden:
Garmin Lifetime Updater
Smartphone GPS
Zusätzlich habe ich auf meinen Handys immer eine Offline- Navigationssoftware installiert. Offline deshalb, weil der Internetzugriff im
Ausland massiv ins Geld geht. Wer zum Beispiel mit GoogleMaps im Ausland navigiert, bezahlt hinterher das doppelte von dem als
Telefonrechnung, was ein nagelneues Spitzen-GPS gekostet hätte.
Auf meinem aktuellen Android Handy Samsung Galaxy SII ist das System von Navigon installiert. Funktioniert tadellos. Nur als Haupt GPS ist
auch das wegen der Sonneneinstrahlung nicht zu gebrauchen. Als Notfall GPS oder im Auto ist es jedoch ideal. Im Auto benutze ich gar kein
anderes mehr.
Ich hatte mal über EagleRider USA eine E-Glide gemietet. Mit GPS. Das war aber ein Feld-Wald-Wiesen Garmin, das nur für PKWs gedacht war. Wie schon zu vermuten war, hat es nach einer Woche schlicht den Geist aufgegeben. Ich habe dann in einem Harley Laden eine magnetische Handy-Tasche gekauft (Boom! Audio Tanketui #91003-10), und bei Radio Shack ein passendes Mikro-USB-Ladegerät für den Zigarettenanzünder. So konnten wir mit dem Not-GPS, das ich immer auf dem Tank geklebt hatte, die restlichen 2 Wochen Urlaub geniessen. Das Etui hielt dicht, obwohl das Raus/Reinstecken des Handys mit Kabel etwas fummelig ist.

Ich halte es für denkbar, dass in Zukunft auch Handys ein Farbdisplay haben werden, dass bei Sonnenschein ablesbar ist. Wenn diese dann auch noch wasserdicht wären, gäbe es (vielleicht) keinen echten Grund mehr, ein spezielles Motorrad GPS zu kaufen.
© 2011, Peter Viczena
Ich beschränke mich in diesem Artikel deshalb auf die Modelle, die ich selber schon im Einsatz hatte.
Kriterien
Im Laufe meiner Fahrpraxis haben sich einige Kriterien für ein GPS herauskristalisiert, die ich für unabdingbar halte. Andere Nutzer mögen andere Dinge wichtiger finden.
Sichtbarkeit bei Sonne
Das erste und wichtigste Kriterium ist die Sichtbarkeit bei Sonneneinstrahlung. Das einzige Display, dass hier voll Punkten konnte war das alte eMAP. Das hatte ein Schwarzweiss Display, dass bei Sonne erst richtig scharf wurde. Sowas in Grösser würde mir auch heute noch gefallen.
Die heutigen Farbdisplays schwächeln in dieser Kategorie. Die einzigen Displays, die man bei direkter Sonneneinstrahlung noch halbwegs ablesen kann, sind die von Garmin. Die Displays von Mobilhandys auf der anderen Seite sind dagegen praktisch nicht mehr erkennbar. Alle anderen Displays ordnen sich irgendwo dazwischen ein.
Abschaltbarer Autozoom
Das Autozoom ist ein Feature, das die Auflösung automatisch höherdreht, sobald man sich einer Kreuzung nähert. Das TomTom macht das zum Beispiel immer gerne und oft.
Gerade beim Motorradfahren braucht man ständig die Übersicht über mögliche Alternativrouten. Deshalb benutze ich das GPS ausschliesslich im 2D-Modus, mit genordeter Karte. Und verwende einen passenden Masstab, der mit genügend exakt die Umgebung darstellt.
Beim Tomtom beispielsweise sieht man immer nur die aktuelle Strasse in ganz gross dargestellt, sonst nix. In Städten ist man mit dieser Ansicht komplett aufgeschmissen. Man kann zwar den Masstab mit den +/- Tasten ändern, aber nach 1 Minute zoomt das Gerät automatisch wieder auf höchste Vergrösserung.
Das führt dazu, dass einen das GPS durch eine Stop&Go Innenstadt manövriert, man aber wegen des Autozooms die parallel laufende Umgehungsstrasse nicht sieht. Nähert man sich einer Ausfahrt, wird die nötige Entfernungsabschätzung makulatur, weil jedes mal, wenn man draufschaut, wieder ein anderer Masstab eingeblendet ist. Dann glaubt man, es sind noch 30m, dabei sind es nur noch 3m. Und schwupps ist man an der Ausfahrt vorbei. Ärgerlich.
Verwandt mit diesem Problem ist, dass der aktuelle Kartenmasstab oft nicht eingeblendet ist. Damit lässt sich dann keine verlässliche Entfernungsabschätzung machen.
Wenn diese Autozoom Funktion nicht abschaltbar ist, so ist dies in meinen Augen ein K.O. Kriterium für ein Motorrad-GPS.
Zwischenziele schnell einfügen, Karte verschieben, alternative Routen, Berechnung ändern
Während der Fahrt will ich öfter mal die Route ändern. Das geschieht am leichtesten dadurch, dass ich neue Zwischenziele einfüge. Alle heutigen GPS Systeme können das schon relativ gut. Ach das verschieben von Karten, um zu sehen, was als nächstes kommt, funktioniert.
Manche Systeme sind da aber komfortabler wie andere. Moderne GPS Systeme errechnen auch alternative Routenvorschläge. Das kann nützlich sein.
Beim letzten Kriterium, dem Ändern der Berechnungsgrundlage, ist es seit dem Garmin 2710 immer nur schlechter geworden. Szenario: Ich düdel schön eine Strasse entlang, die ich mit dem Kriterium "kürzeste Strecke, keine Autobahn" berechnet habe. Es wird langsam spät. Vielleicht sollte man sich beeilen. Da ist es nützlich, wenn man sich eine neue Route mit den Kriterien "kürzeste Zeit mit Autobahn" berechnen kann. Und die neue und alte Route sich au die Schnelle vergleichen lassen. Bei dieser Disziplin patzen die meisten GPS Systeme. Dabei mache ich solche Umrechnungen im Ernstfall mehrmals am Tag.
Tankstellen und Hotels finden
Während der Tour muss das GPS immer wieder Tankstellen und Hotels entlang der aktuellen Route finden. Wenn man im Ausland Wert auf eine saubere Toilette legt, lohnt sich die Möglichkeit, gezielt nach McDonald Restaurants suchen zu können. Bislang habe ich weltweit die Erfahrung gemacht, dass deren Toiletten im Allgemeinen sauber und ordentlich sind. Egal was man von dem Futter oder dem Personal hält.
Modelle
Garmin eMAP

https://buy.garmin.com/shop/shop.do?pID=107&ra=true
Das war mein erstes GPS fürs Motorrad. Es gab damals schon eine ganz brauchbare Halterung von Touratech dazu. Die Halterung hatte nur den Nachteil, dass die Plexiglas-Befestigungen mit der Zeit zerbröselt sind. Ich habe aber auf Nachfrage immer einen neuen Satz bekommen (kostenlos).
Der Bildschirm war S/W, aber dafür gerade bei Sonnenschein gut ablesbar. Betrieben wird er von 2 normalen Batterien, die man leicht tauschen konnte. Ich hatte immer ein Akkuladegerät (NiMh) im Gepäck, um über Nacht die Akkus im Motel-Zimmer wieder aufzuladen. Es war nicht wasserdicht, aber ich durfte feststellen, dass hinter einer Scheibe das Gerät genügend regengeschützt war.
Mit diesem GPS bin ich durch die ganze USA gefahren. Es hat mich sicher in der Nacht durch Frisco und LA geführt. Und auch in Deutschland war es immer sehr zuverlässig. Schon damals gab es das Programm MapSource. Mit diesem musste man (wegen der beschränkten Speicherkapazität) immer den Teil der Karte übertragen, den man gerade brauchte. Zudem war das Gerät noch nicht in der Lage, Routen zu berechnen.
BMW Navigator II
Mein nächstes GPS war das BMW Navigator II. Vorher hatt ich versuche gemacht, einen HP Pocketcomputer mit Navigon Software zu benutzen,. Nach der ersten Probefahrt stellte ich fest, dass ich den Bildschirm dieses Pocketcomputers nicht erkenne konnte, sobald die Sonne darauf schien.
Ich war dann so angepixxt, dass ich zum nächsten BMW Händler gefahren bin und den BMW Navigator 2 (für stolze 1600?) gekauft habe. Grundsätzlich war es ein Garmin 2610, aber mit zusätzlicher linker Tastatur. Die erwies sich als äusserst nützlich im Betrieb. Der Nachteil war (und ist es auch heute noch), dass man auf das Gerät nicht die Garmin Betriebssystemupdates aufspielen konnte, sondern immer auf eine angepasste Version von BMW warten durfte. Damit eben die Zusatztastatur noch funktioniert.
https://buy.garmin.com/shop/shop.do?cID=164&pID=6397
Der Bildschirm war Gelb, was die Sichtbarkeit auch bei Sonnenlicht deutlich erhöht hat. Man konnte eine Menge einstellen, so dass dieses Gerät so ziemlich alles geleistet hat, was man so brauchte.

Die Halterung war stabil, und man konnte das Gerät diebstahlssicher mit einer kleinen Torx Schraube am Halter befestigen.
Ich bin heute noch der Meinung, das alle Geräte die danach kamen nicht mehr so gut und nützlich waren wie dieses. Ich hatte mehrere dieser Geräte. Nach etwas mehr als 2 Jahren hat die Folie des Tastbildschirms angefangen, Blasen zu schlagen und ist danach abgeblättert. Kurze Zeit später hat dann der Tastbildschirm irgendwas gamacht, und das Gerät war Kaputt. Manche dieser Geräte wurden von BMW auf Kulanz ersetzt, bei manchen wurde die Kulanz schlicht abgelehnt. Ich selber hatte 2 Geräte mit ablösender Folie. BMW hat beide Kulanzanträge abgelehnt, während gleichzeitig ein Bekannter mit einem sogar etwas älteren Gerät eine komplett Neues als Austauschgerät bekommen hat.
Ich brauche wohl nicht weiter zu betonen, das ich mein Lebtag lang kein BMW Produkt mehr erwerben werde. Ein bereits bestelltes Coupé habe ich gleich wieder abbestellt...
Das letzte noch funktionierende Gerät, bei dem die Folie überraschenderweise gehalten hat, leistet an meinem Gespann immer noch gute Dienste.
Becker Z100 Crocodile
Becker Traffic Assist Z100 Crocodile Navigationssystem: Amazon.de: Elektronik
Vom Design und von den Leistungsdaten her gefiel mir das Becker auf Anhieb. Das Gerät überzeugt technisch und durch seine Leistungsmerkmale. Von Touratech gab es eine passende verschliessbare Halterung, die sehr einem feinmechanischen Schatzkästlein geähnelt hat.
Schraubt man es aber auf das Motorrad, so sieht man schon bei geringem Sonnenschein nix mehr auf dem Display. Dazu die Fizzelei mit der USB Stromversorgung und den "Löcherstopfdeckeln". Mein altes Bmw/Garmin Navigationssystem konnte das viel besser. Also habe ich alles umgehend an den Lieferanten (Touratech) zurückgesandt, was auch völlig ohne Probleme ging.
TomTom Rider 2

Tomtom Rider II Europa PNA Navigation für Motorräder: Amazon.de: Elektronik
An sich ist der Rider ein ganz gelungenes Gerät. Die mitgelieferte Scala Bluetooth Hörer/Mikro Einheit hat den Preis unnötig nach oben getrieben. Für den, der es haben wollte, hat dieses BT Gerät aber einwandfrei funktioniert. Bei Sonneneinstrahlung erkennt man den Bildschirm nicht so gut wie beim Garmin, aber mit ein bischen Mühe und Phantasie geht es.
Aber der Autozoom, der die aktuelle Karte immer ganz nah ranzoomt, lässt sich nicht ausschalten. Ob das bei den TomTom Nachfolgemodellen immer noch der Fall ist, entzieht sich meiner Kenntniss. Die Firma TomTom hat auf meine diesbezöglichen Beschwerden nie reagiert.
Für mich war damit dieses GPS absolut ungeeignet für den Motorrad Einsatz. Andere können das anders sehen.
Garmin Zumo 660
Dies ist mein aktuelles GPS. Man bekommt es auch als BMW Navigator IV mit externer Tastatur und als Harley Road Tech GPS ohne externe Tastatur. Beiden Ablegern ist gleich, dass sie jeweils ein individualisiertes Betriebsystem haben, und nicht mit der Garmin Betriebssystemsoftware für den Zumo 660 upgedatet werden können. Auch lässt sich ein Zumo 660 nur beschränkt in der BMW Halterung betreiben, es wird beispielsweise in dieser Halterung nicht aufgeladen.
Dafür meldet sich der Navigator IV mit dem BMW Logo, und das RoadTech Modell mit dem Harley Logo. Iss doch schonmal was. Diese Logos kann man sich aber auch nachträglich auf den Zumo 660 aufspielen.
(Bild: Garmin.de)
Anfangs hatte das Zumo 660 Betriebssystem einige Schwächen die dazu führten, dass das Gerät hin und wieder während der Fahrt ausging. Und dann nur noch durch Batterie raus, Batterie rein wieder zum funktionieren gebracht werden konnte. Das ist mittlerweile Geschichte. Jetzt kann man auch die Bildschirmdarstellung ändern, den unseeligen Autozoom abschalten und bekommt die aktuelle Vergrösserung eingeblendet.
Dieses GPS erfüllt alle meine Bedingungen, wenn auch nicht ganz perfekt. Ich würde mir wünschen, dass die Umschaltung auf die Schiebekarte zum grossflächigen Navigieren immer eindeutig ginge, und man nicht bei jedem dritten Mal nach tippen des Touchscreens wieder die Hotel, Restaurant, Tankstellen Auswahlmenü bekommt.
Und wenn man wirklich mal eine Tankstelle sucht (man ahnt es schon), landet man immer sicher auf der Schiebekarte.
Die Neuberechnung der Route geschieht, indem man sich erst umständlich durch alle Menüs durchzappen muß. Das konnte das Garmin 2610 bereits besser. Genauso wie die Unart, nicht die maximal mögliche Auflösung der Strassen anzubieten, weshalb die grünen Überlandstrassen (siehe unten) maximal bei der 1.2 km Auflösung zu sehen sind.
Aber eines muss man sehen: Das Garmin bietet bislang als einziges GPS die Möglichkeit, dass man bei Sonneneinstrahlung auch noch etwas mehr als Schemen und Schatten erkennt. Das macht es zur ersten Wahl. Die weiteren Features wie Musikplayer oder Telefon-Freisprechen habe ich mal probiert, nutze sie aber nicht.
TMC Verkehrsfunkadapter
Anders sieht es aus mit dem Verkehrsfunk Adapter für TMC. Passend zum Festeinbau des Zumo 660 gibt es den TMC Empfänger Garmin GTM12. Mit der neuesten Softwareversion des Zumo660 funktioniert dieses Teil überraschend gut und warnt einen bei Überlandfahrten vor Staus und gibt Umleitungsempfehlungen.

(Bild Garmin.de)
https://buy.garmin.com/shop/shop.do?pID=417&pvID=1673
Garmin: GTM 12
Garmin GTM 12 TMC-Verkehrsfunkempfänger mit: Amazon.de: Elektronik
Eigentlich reicht dieser Adapter schon, um den TMC Verkehrsfunk in das GPS zu bekommen. Auf Wunsch kann man aber auch noch für 35? pro Land ein Premium Verkehrsfunkabonnement buchen. Ich hab das mal gemacht, kann aber nicht direkt sagen, ob es jetzt besser oder exakter läuft.
https://buy.garmin.com/shop/shop.do?pID=36801
Garmin Zumo 210/220
Dieses Gerät ist von der Grösse her vergleichbar mit dem TomTom. Im Vergleich zum Zumo 660 wirkt der Bildschirm winzig. Technisch ist er vergleichbar, die .TYP Files und die POIs sind gleich wie beim 660.
Hauptnachteil ist, dass er nicht von der Halterung mit Strom versorgt wird, sondern man immer ein USB Kabel ranfummeln muss. Fü rmich ein K.O. Kriterium.
Garmin Montana 600
Mittlerweile ist das Zumo 660 schon einige Zeit auf dem Markt. Was nicht schlecht ist, denn die Betriebssystemsoftware war Anfangs alles andere als Stabil. Mittlerweile gilt das Gerät als ausgereift. Trotzdem stehen schon Nachfolger am Start. Das aussichtsreichste Gerät ist das Montana 600. Eigentlich ein GPS für Radfahrer und Wanderer, erfüllt es doch auch die Bedingungen für den Einsatz am Motorrad.
Garmin Montana 600 Bike & Car Set *Motorradnavigation* *SCHWARZ* - Motorrad / Auto - GPS-Geräte - Navigation | Touratech AG
Die Bildschirmgrösse ist vergleichbar mit dem 660 (4"). Es hat keinen Bluetoothanschluss, aber ich verwende kein Bluetooth beim Fahren. Das gequake des GPS interessiert mich nicht, Musik geht mir beim Fahren auf die Nerven. Das Pingen des Radarwarners höre ich auch so.
Im Lieferumfang ist die Citiynavigator NT Europa Software. Also alles, was man braucht. Es soll deutlich schneller sein wie das Zumo 660. Das ist wirklich ein Argument. Und das Display soll in der Sonne noch besser sein. Zudem ist es Wasserdicht IP74.
Der Wechsel von Hoch zu Querformat kann bei Reisen nützlich sein, wenn man mehr Strecke vor einem sehen will. Der Preis ist hoch, mit Touratech Halterung 744?. Aber wenn ich sehe, was ich schon alles an Geld ausgegeben habe (z.b. BMW Navigator 1600? etc), relativiert sich das.
Dieses GPS kann von der Halterung mit Strom versorgt werden. Das ist eines der grössten Pluspunkte. Ein GPS, das keine Halterung hat, die es mit Strom versorgt, kommt mir auf jeden Fall nicht ans Bike. Die Touratech Halterung ist abschliessbar und schützt gut vor Vibrationen. Habe da bisher nur positive Erfahrungen gemacht.
Ich werde versuchen, mal Testweise dieses GPS ausprobieren zu können.
Garmin Zumo 590
Ich habe mich jetzt dazu entschlossen, mein Zumo 660 zu verschenken und auf das Zumo 590LM aufzurüsten. Es hat mehr internen Speicher, so dass es keine Engpässe beim Kartenupdate geben wird. Zudem hat es neue Funktionen wie das automatische Suchen der kurvenreichsten Fahrtstrecke und eine Anzeige für den Reifenluftdruck. Dafür muss man für rund 40 Euronen pro Stück spezielle Ventildeckel anschaffen, der den aktuellen Reifendruck auf das Gerät übertragen. Wenn das wirklich funktioniert, ist das eine super Sache. Meine letzten beiden Versuche in Richtung automatischer Reifenluftdruckkontrolle sind schief gegangen, da sie Hardware nicht stabil genug für den Motorrad Einsatz war.
Garmin Reifendruckkontrollsystem für zumo® 390LM: Amazon.de: Elektronik
Der erste Eindruck des 590LM hat ein modernes Interface gezeigt. Manche Funktionen sind neu, manche fehlen. Ich werde diesen Test ergänzen, sobald ich mit dem Gerät auf Tour war. Sofort ist mir aufgefallen, dass dieses Gerät von Mapsource nicht mehr erkannt wird. Wie man das löst, beschreibe ich weiter unten. Der Bildschirm (5") macht einen guten Eindruck. Ob er wirklich besser ist als der Zumo 660 Bildschirm (4,3"), wird sich zeigen.
An der Rückseite fällt auf, dass das Batteriefach jetzt durch einen Drehverschluss gesichert ist. Und es gibt einen eigenen USB Anschluss unter einer Gummiabdeckung (unter dem Ein/Aus Schalter). Deshalb muss man jetzt nicht mehr das Batteriefach öffnen, um das USB Kabel einzustöpseln.
Garmin zumo 590 LM Bike & Car Set *silber* incl. Lifetime Kartenupdate - Motorrad / Auto - GPS-Geräte - Navigation | Touratech AG
Kartenupdate
Für 89? bieter Garmin das NüMaps Lifetime Update an. Damit bekommt man während der gesamten Lebensdauer des Gerätes etwa vier mal im Jahr einen aktuellen Kartensatz für das Gerät. Bei den gebrandeten Geräten von Harley und BMW soll das nicht möglich sein.
https://buy.garmin.com/shop/shop.do?...380&pvID=34693
Garmin liefert eine kleine Software, die diese Kartenupdates automatisch auf dem heimischen PC lädt. Sobald das GPS per USB angeschlosen wird, können die neuen Karten übertragen werden:
Garmin Lifetime Updater
Smartphone GPS
Zusätzlich habe ich auf meinen Handys immer eine Offline- Navigationssoftware installiert. Offline deshalb, weil der Internetzugriff im
Ausland massiv ins Geld geht. Wer zum Beispiel mit GoogleMaps im Ausland navigiert, bezahlt hinterher das doppelte von dem als
Telefonrechnung, was ein nagelneues Spitzen-GPS gekostet hätte.
Auf meinem aktuellen Android Handy Samsung Galaxy SII ist das System von Navigon installiert. Funktioniert tadellos. Nur als Haupt GPS ist
auch das wegen der Sonneneinstrahlung nicht zu gebrauchen. Als Notfall GPS oder im Auto ist es jedoch ideal. Im Auto benutze ich gar kein
anderes mehr.
Ich hatte mal über EagleRider USA eine E-Glide gemietet. Mit GPS. Das war aber ein Feld-Wald-Wiesen Garmin, das nur für PKWs gedacht war. Wie schon zu vermuten war, hat es nach einer Woche schlicht den Geist aufgegeben. Ich habe dann in einem Harley Laden eine magnetische Handy-Tasche gekauft (Boom! Audio Tanketui #91003-10), und bei Radio Shack ein passendes Mikro-USB-Ladegerät für den Zigarettenanzünder. So konnten wir mit dem Not-GPS, das ich immer auf dem Tank geklebt hatte, die restlichen 2 Wochen Urlaub geniessen. Das Etui hielt dicht, obwohl das Raus/Reinstecken des Handys mit Kabel etwas fummelig ist.
Ich halte es für denkbar, dass in Zukunft auch Handys ein Farbdisplay haben werden, dass bei Sonnenschein ablesbar ist. Wenn diese dann auch noch wasserdicht wären, gäbe es (vielleicht) keinen echten Grund mehr, ein spezielles Motorrad GPS zu kaufen.
© 2011, Peter Viczena
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