Wenn man seine Maschine auf den Leistungsprüfstand stellt, wird im Allgemeinen das Drehmoment und die Leistung der Maschine unter Vollgas gemessen. Bei guten Prüfständen wird Parallel auch noch die AFR des Abgases und die Abgastemperatur gemessen und dargestellt.
Obwohl diese Diagramme von Prüfstandläufen alleine für sich nicht soviel Aussagen, können sie doch interessante Rückschlüsse über die Wirkung verschiedener Tuningmassnahmen geben. Deshalb fange ich einen neuen Artikel an, in dem ich diese Prüfstandläufe veröffentliche und Kommentare dazu abgebe.
Wer selber seinen Prüfstandlauf veröffentlichen will, soll sich bitte mit mir in Verbindung setzen.
1. Ulf Penner, MO-Artikelserie, 96cui RoadKing (96cui, 91PS, 133Nm)
Ich fange an mit Ulf Penner, der manchen schon als Verfasser der Tuning-Bibel bekannt ist:
Penners Viertakt Tuning Fibel von Ulf Penner der Leitfaden fürs Motorrad Tuning
Für die Zeitschrift MO schreibt er gerade eine Artikelserie über das Tuning eines TwinCam Motors. Wir haben mitteinander telefoniert und er hat mir freundlicherweise erlaubt, im Voraus einige Erkenntnisse zu veröffentlichen. Für den Artikel wurde eine 96 cui FLHT (E-Glide Standard) BJ ´10 benutzt, die vor dem Umbau bereits mit einer KessTech Auspuffanlage, einem K&N Filter und einem SuperTuner ausgestattet war.
Hier ein Video vom Tuning:
Diese wurde dann mit der Feuling Reaper 574 Nockenwelle ausgestattet. :
Dazu kamen dann noch einige versuche mit einem Arlen Ness Big Sucker Luftfilter und einer Grabvase. Doch davon später.

In dem abgebildete Dynograph sind die Ergebnisse sichtbar.
Ganz unten der erste Testlauf ohne Änderung. 76 PS und 118Nm. Guter Harley Durchschnitt.
Danach der Motor mit der Reaper Nockenwelle. 87PS, 132Nm.
Ohne Luftfilter 91PS, 133Nm.
Big Sucker Luftfilter dasselbe: 91PS, 133Nm. Das sagt uns, dass zwischen gar keinem und dem Arlen Ness Luffilter praktisch kein Leistungsunterschied besteht. Gut zu wissen.
Grabvase
Am Schluss wurde auch eine Testfahrt mit einer Grabvase gemacht. In meinem Artikel über den Doherty Luftfilter:
habe ich bereits hergeleitet, wie Leistungssteigernd ein angepasster (längerer) Ansaugkanal ist. Um diese These zu testen, hat Ulf einfach eine Grabvase aus Kunststoff benutzt, die er leicht auf passende Länge geschnitten und in den Einlasskanal gesteckt hat.

Das überraschende Ergebniss: 94PS und 137Nm Drehmoment. Nun will nicht jeder mit so einem Schnorchel durch die Gegend fahren (Knie, TÜV). Aber der Doherty Luftfilter geht da also nachgewiesener Massen den richtigen Weg. Interessant ist, dass die Drehmomentsteigerung nicht auf ein bestimmtes Drehzahlband beschränkt ist, sondern von ganz Unten bis ganz Oben wirkt.
Es kann sicher noch etwas Leistung und eine glattere Drehmomentkurve durch Optimieren der Einspritzanlage und der Zündkennlinie (z.B. mit einem Mastertune TTS) herausgeholt werden.
TTS Mastertune
Dann wurde auch noch auf meinen Vorschlag hin ein TTS Mastertune Abstimmung gemacht. Hier ein Graph, der den Unterschied zwischen dem ursprünglichen SERT Tuning (nahe an der Originalabstimmung) und dem TTS Tuning darstellt:

Besonders im unteren Drehzahlband bringt das ordentliche Tunen der Maschine erheblich viel.
Der komplette Bericht wird demnächst in der Zeitschrift MO veröffentlicht, auf den man sich schon freuen darf. Die ersten zwei Teile dieser Artikelserie wurden in den Ausgaben 4/11 und 5/11 veröffentlicht.
Kommentar des glücklichen Besitzers (Marv): "Der Motor dreht deutlich leichter hoch, hat über den gesamten Drehzahlbereich mehr Drehmoment und klingt noch ein bißchen satter
. So macht es Laune."
2. Harley Mike, 96cui StreetBob, (107cui, 95PS, 144Nm)
Die nächste Maschine ist eine StreetBob BJ 07. Im Ursprungszustand hat sie 70PS und 119Nm Drehmoment. Ähnlich wie die erste Maschine.

Dann hat er so richtig für einen Motorumbau zugeschlagen:
"screamin eagle köpfe von 110cu hd gebraucht, dekompressionsventile angeschloßen
107cu big bore kit mit 10,5 zu 1 verdichtung
574 reaper cams
ölkühler mit thermostat von sifton
k+n offen
penzel peacemaker slip ons kat entfernt offen
thundermax "
Das Ergebniss kann sich sehen lassen:

ca 110 ps an der Kupplung
ca 95 ps und 144Nm Drehmoment am Rad
Kommentar: "Der Dynojet-Man sagt, das der ThunderMax nicht alles rausgeholt hat. Der TM ist offenbar nicht das, was er verspricht . Es entspricht auch deinem Bericht zu dem Thema. Schau dir die Diagramme bitte an bei bedarf kannst du sie gerne veröffentlichen (was ich hiermit gerne getan habe). Ich hatte leider den Begrenzer auf ca 6000rpm eingestellt und vergessen, den hoch zu setzen. Subjektiv ist die sb extrem bissig und zieht gnadenlos durch."
Der Ansicht schliesse ich mich an. Das entspricht auch dem Ergebniss aus dem ersten Beispiel. Besonders im unteren Drehzahlband ist durch sorgfältiges Tunen mit einem TTS noch deutlich mehr Drehmoment drin. Bei dieser Kompression und dem Hubraum ist offensichtlich auch die Zündfeldtabelle zu "zahm".
3. Harley Mike, SE255 Nockenwelle
Bevor Benutzer Mike die Reaper 574 eingebaut hat, kam auch mal eine SE255 Nockenwelle rein. Der zugehörige Dynograph sieht so aus:

die Ergebnisse entsprechen denen, die ich schon im folgenden Artikel beschrieben habe:
Ab 3500rpm fällt das Drehmoment rapide ab. Das führt dazu, dass Überholvorgänge ziemlich mühsam werden. Alles in allem eine unbefriedigende Nockenwelle.
Zur näheren Erläuterung hier nochmal ein Dynograph, der dei SE25 mit der Woods TW7 vergleicht:

Die Reaper 574 Nockenwelle
In beiden Beispielen wird deutlich, wie die Reaper das Drehmoment ab 2500rpm anhebt. Dadurch ist das Drehmoment am Ende des Drehzahlbandes noch genauso hoch, wie das maximale Drehmoment bei der Standard-Nockenwelle.
Am Anfang des Drehzahlbands ist (entgegen der allgemein üblichen Auffassung) kein Rückgang des Drehmomentes zu verzeichnen. Die Reaper verschiebt also nicht nur das Drehmomentband, sondern erweitert es tatsächlich. Das spricht für die ausserordentliche Tourenqualität dieser Nockenwelle.
4. Biego, 103cui StreetBob, Reaper 574 (135Nm, 95PS)
"Hallo Peter,
die Bob ist ein Modelljahr 2009 mit dem 96 cui Standardmotor. 2009 Habe ich mir aus optischen Gründen einen SE Luftfilter mit rundem Deckel draufbauen lassen. 2010 dann den Thundermax. Damals habe ich mal einen Prüfstandslauf vorher/nachher machen lassen. Das sind die beiden jpg?s mit der Jahreszahl 2010. Leider habeich keine Messung mit den offenen Screaming Eagle Tüten Mitte 2010 mehrgemacht."

Drehmoment 120Nm und 78PS.
"Nachdem ich deine Ausführungen über den letzten Winter verfolgt hatte und mein Dealer den Screaming Eagle103 cui Satz im Sonderangebot hatte, habe ich das Ganze um deine Empfehlung Reaper 574 (mit verstellbaren Stößelstangen) ergänzt. Beim Blättern des SE Katalogs sind mir dann noch die Köpfe aufgefallen. Nur CNCPorted mit verstärkten Ventilfedern. Eine höhere Kompression wollte ich aus Haltbarkeitsgründen nicht. Und größere Einlassventile war für mich auch nicht nötig. Dieser Kopf war der beste Preis/Leistungs-Kompromiss.
Von der Messung mit der neuen Konfiguration habe ich Leistung und Drehmoment und das Drehmoment noch mal separat mit 2011 im Dateinamen."

Drehmoment 135Nm und 95PS Leistung.
"Und die letzte Datei sind alle drei Messungen auf einem Chart. Bissl unübersichtlich ? wollt ich aber haben. Leider war?s auch am Freitag im Vergleich zu den damaligenMessungen en bisschen warm und stickig. Sonst wär?s vielleicht noch ein bisschen besser im Drehmoment ausgefallen. "

"Habe den TM jetzt bei 816 U/min ganz sauber laufen und die Drehzahl auf 6000 maxbegrenzt. Bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Fahre gerne auch mal flotter um die Ecken ? aber nie am Drehzahllimit. Also eher touristisch. Blitzsaubere Gasannahme und ganz entspannter Druck in allen Lebenslagen. So wollte ich?s haben.
VielenDank noch mal für deine wertvollen Tipps und Deine Bemühungen im Forum. Wenn Du noch Infos brauchst ? einfach Bescheid sagen."
5. Orangebobber, StreetGlide 2006, Normalnockenwelle (109Nm, 76PS)
Der nächste Dynograph zeigt eine 2006 StreetGlide, bei der "nur" AMC Endtöpfe (ABE) und eine SE Stage1 Luftfilter verbaut wurden. Die Abstimmung geschah mit dem PowerCommander. Das Interessante and dieser Graphik ist die Darstellung der AFR Werte.
Daran kann man erkennen, dass der Umbau auf offenen Auspuff und Lufi erhebliche Änderungen in der VE-Tabelle zur Folge hat. Das führt bei der Maschine (ohne Lambdasonden) dafür, dass zwischen 2500 und 3000rpm viel mehr Luft eingesaugt wird, und damit der AFR auf bis zu 17 ansteigt (obere Linie). Das ist viel zu heiss und kann auf Dauer zur nachhaltigen Schädigung des Motors führen. Wenn man aber an dieser Stelle die VE-Table korrigiert (oder mit dem PC einfach mehr Sprit einspritzt), dann erhält man genau da die höchste Drehmomentsteigerung im Teillastbereich.
Bei dem aktuellen Graphen sieht man, dass durchweg die AFR auf unter 13.0 steht. Das ist nicht Spritsparend, liegt aber nahe am idealen Drehmomentmaximum von AFR 13.2 (abzüglich ein paar Punkte für E5, E10 und anderen gepanschten Sprit).

6. Marte´s Dyna 07, 117cui, (156Nm, 104PS)
User Marte hat einen richtig massiven Motorumbau gemacht.
Verbaut wurde:
117" Axtel Cylinder + Je Kolben 4.125"
SE Flywheel 4.375"
Headporting
50mm SE Intake
Timken Lager
S&S Nocke 570
Geardrive
Thundermaxx Efi Tuner

Bemerkenswert ist die ganz flache Drehmomentkurve. Das lässt auf maximalen Durchzug in jedem Drehzahlbereich schliessen. Dabei sieht die DynaGlide absolut normal und eher unscheinbar aus. Ein echter Wolf im Schafspelz. Lob und Anerkennung!
7. Firefighter RoadKing 09, 106 cui (138Nm, 90PS, am Hinterrad)
Hier die Leistungsmessung am Hinterrad. Man kann um auf den Motor zu schließen ca 12% dazurechnen obwohl bei der höchsten Kurve die Verluste auch höher waren und mit ca 14 % zu buche schlagen. Warum weis ich nicht hat aber die Messung ergeben. Daten von der Kupplung bringe ich noch nach, da ist es dann leichter zu rechnen.
Grüne Kurve ist original
Rote Kurve mit Reaper 574 SE Auspuff
Blaue Kurve mit Reaper 574 und 106 cui von S&S und monster oval
Feinjustieren ist noch nicht abgeschlossen, aber bis auf ein oder zwei PS und Newtonmeter , wird es das gewesen sein.

© 2011, Peter Viczena
Obwohl diese Diagramme von Prüfstandläufen alleine für sich nicht soviel Aussagen, können sie doch interessante Rückschlüsse über die Wirkung verschiedener Tuningmassnahmen geben. Deshalb fange ich einen neuen Artikel an, in dem ich diese Prüfstandläufe veröffentliche und Kommentare dazu abgebe.
Wer selber seinen Prüfstandlauf veröffentlichen will, soll sich bitte mit mir in Verbindung setzen.
1. Ulf Penner, MO-Artikelserie, 96cui RoadKing (96cui, 91PS, 133Nm)
Ich fange an mit Ulf Penner, der manchen schon als Verfasser der Tuning-Bibel bekannt ist:
Penners Viertakt Tuning Fibel von Ulf Penner der Leitfaden fürs Motorrad Tuning
Für die Zeitschrift MO schreibt er gerade eine Artikelserie über das Tuning eines TwinCam Motors. Wir haben mitteinander telefoniert und er hat mir freundlicherweise erlaubt, im Voraus einige Erkenntnisse zu veröffentlichen. Für den Artikel wurde eine 96 cui FLHT (E-Glide Standard) BJ ´10 benutzt, die vor dem Umbau bereits mit einer KessTech Auspuffanlage, einem K&N Filter und einem SuperTuner ausgestattet war.
Hier ein Video vom Tuning:
Diese wurde dann mit der Feuling Reaper 574 Nockenwelle ausgestattet. :
Dazu kamen dann noch einige versuche mit einem Arlen Ness Big Sucker Luftfilter und einer Grabvase. Doch davon später.
In dem abgebildete Dynograph sind die Ergebnisse sichtbar.
Ganz unten der erste Testlauf ohne Änderung. 76 PS und 118Nm. Guter Harley Durchschnitt.
Danach der Motor mit der Reaper Nockenwelle. 87PS, 132Nm.
Ohne Luftfilter 91PS, 133Nm.
Big Sucker Luftfilter dasselbe: 91PS, 133Nm. Das sagt uns, dass zwischen gar keinem und dem Arlen Ness Luffilter praktisch kein Leistungsunterschied besteht. Gut zu wissen.
Grabvase
Am Schluss wurde auch eine Testfahrt mit einer Grabvase gemacht. In meinem Artikel über den Doherty Luftfilter:
habe ich bereits hergeleitet, wie Leistungssteigernd ein angepasster (längerer) Ansaugkanal ist. Um diese These zu testen, hat Ulf einfach eine Grabvase aus Kunststoff benutzt, die er leicht auf passende Länge geschnitten und in den Einlasskanal gesteckt hat.
Das überraschende Ergebniss: 94PS und 137Nm Drehmoment. Nun will nicht jeder mit so einem Schnorchel durch die Gegend fahren (Knie, TÜV). Aber der Doherty Luftfilter geht da also nachgewiesener Massen den richtigen Weg. Interessant ist, dass die Drehmomentsteigerung nicht auf ein bestimmtes Drehzahlband beschränkt ist, sondern von ganz Unten bis ganz Oben wirkt.
Es kann sicher noch etwas Leistung und eine glattere Drehmomentkurve durch Optimieren der Einspritzanlage und der Zündkennlinie (z.B. mit einem Mastertune TTS) herausgeholt werden.
TTS Mastertune
Dann wurde auch noch auf meinen Vorschlag hin ein TTS Mastertune Abstimmung gemacht. Hier ein Graph, der den Unterschied zwischen dem ursprünglichen SERT Tuning (nahe an der Originalabstimmung) und dem TTS Tuning darstellt:
Besonders im unteren Drehzahlband bringt das ordentliche Tunen der Maschine erheblich viel.
Der komplette Bericht wird demnächst in der Zeitschrift MO veröffentlicht, auf den man sich schon freuen darf. Die ersten zwei Teile dieser Artikelserie wurden in den Ausgaben 4/11 und 5/11 veröffentlicht.
Kommentar des glücklichen Besitzers (Marv): "Der Motor dreht deutlich leichter hoch, hat über den gesamten Drehzahlbereich mehr Drehmoment und klingt noch ein bißchen satter

2. Harley Mike, 96cui StreetBob, (107cui, 95PS, 144Nm)
Die nächste Maschine ist eine StreetBob BJ 07. Im Ursprungszustand hat sie 70PS und 119Nm Drehmoment. Ähnlich wie die erste Maschine.
Dann hat er so richtig für einen Motorumbau zugeschlagen:
"screamin eagle köpfe von 110cu hd gebraucht, dekompressionsventile angeschloßen
107cu big bore kit mit 10,5 zu 1 verdichtung
574 reaper cams
ölkühler mit thermostat von sifton
k+n offen
penzel peacemaker slip ons kat entfernt offen
thundermax "
Das Ergebniss kann sich sehen lassen:
ca 110 ps an der Kupplung
ca 95 ps und 144Nm Drehmoment am Rad
Kommentar: "Der Dynojet-Man sagt, das der ThunderMax nicht alles rausgeholt hat. Der TM ist offenbar nicht das, was er verspricht . Es entspricht auch deinem Bericht zu dem Thema. Schau dir die Diagramme bitte an bei bedarf kannst du sie gerne veröffentlichen (was ich hiermit gerne getan habe). Ich hatte leider den Begrenzer auf ca 6000rpm eingestellt und vergessen, den hoch zu setzen. Subjektiv ist die sb extrem bissig und zieht gnadenlos durch."
Der Ansicht schliesse ich mich an. Das entspricht auch dem Ergebniss aus dem ersten Beispiel. Besonders im unteren Drehzahlband ist durch sorgfältiges Tunen mit einem TTS noch deutlich mehr Drehmoment drin. Bei dieser Kompression und dem Hubraum ist offensichtlich auch die Zündfeldtabelle zu "zahm".
3. Harley Mike, SE255 Nockenwelle
Bevor Benutzer Mike die Reaper 574 eingebaut hat, kam auch mal eine SE255 Nockenwelle rein. Der zugehörige Dynograph sieht so aus:
die Ergebnisse entsprechen denen, die ich schon im folgenden Artikel beschrieben habe:
Ab 3500rpm fällt das Drehmoment rapide ab. Das führt dazu, dass Überholvorgänge ziemlich mühsam werden. Alles in allem eine unbefriedigende Nockenwelle.
Zur näheren Erläuterung hier nochmal ein Dynograph, der dei SE25 mit der Woods TW7 vergleicht:
Die Reaper 574 Nockenwelle
In beiden Beispielen wird deutlich, wie die Reaper das Drehmoment ab 2500rpm anhebt. Dadurch ist das Drehmoment am Ende des Drehzahlbandes noch genauso hoch, wie das maximale Drehmoment bei der Standard-Nockenwelle.
Am Anfang des Drehzahlbands ist (entgegen der allgemein üblichen Auffassung) kein Rückgang des Drehmomentes zu verzeichnen. Die Reaper verschiebt also nicht nur das Drehmomentband, sondern erweitert es tatsächlich. Das spricht für die ausserordentliche Tourenqualität dieser Nockenwelle.
4. Biego, 103cui StreetBob, Reaper 574 (135Nm, 95PS)
"Hallo Peter,
die Bob ist ein Modelljahr 2009 mit dem 96 cui Standardmotor. 2009 Habe ich mir aus optischen Gründen einen SE Luftfilter mit rundem Deckel draufbauen lassen. 2010 dann den Thundermax. Damals habe ich mal einen Prüfstandslauf vorher/nachher machen lassen. Das sind die beiden jpg?s mit der Jahreszahl 2010. Leider habeich keine Messung mit den offenen Screaming Eagle Tüten Mitte 2010 mehrgemacht."
Drehmoment 120Nm und 78PS.
"Nachdem ich deine Ausführungen über den letzten Winter verfolgt hatte und mein Dealer den Screaming Eagle103 cui Satz im Sonderangebot hatte, habe ich das Ganze um deine Empfehlung Reaper 574 (mit verstellbaren Stößelstangen) ergänzt. Beim Blättern des SE Katalogs sind mir dann noch die Köpfe aufgefallen. Nur CNCPorted mit verstärkten Ventilfedern. Eine höhere Kompression wollte ich aus Haltbarkeitsgründen nicht. Und größere Einlassventile war für mich auch nicht nötig. Dieser Kopf war der beste Preis/Leistungs-Kompromiss.
Von der Messung mit der neuen Konfiguration habe ich Leistung und Drehmoment und das Drehmoment noch mal separat mit 2011 im Dateinamen."
Drehmoment 135Nm und 95PS Leistung.
"Und die letzte Datei sind alle drei Messungen auf einem Chart. Bissl unübersichtlich ? wollt ich aber haben. Leider war?s auch am Freitag im Vergleich zu den damaligenMessungen en bisschen warm und stickig. Sonst wär?s vielleicht noch ein bisschen besser im Drehmoment ausgefallen. "
"Habe den TM jetzt bei 816 U/min ganz sauber laufen und die Drehzahl auf 6000 maxbegrenzt. Bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Fahre gerne auch mal flotter um die Ecken ? aber nie am Drehzahllimit. Also eher touristisch. Blitzsaubere Gasannahme und ganz entspannter Druck in allen Lebenslagen. So wollte ich?s haben.
VielenDank noch mal für deine wertvollen Tipps und Deine Bemühungen im Forum. Wenn Du noch Infos brauchst ? einfach Bescheid sagen."
5. Orangebobber, StreetGlide 2006, Normalnockenwelle (109Nm, 76PS)
Der nächste Dynograph zeigt eine 2006 StreetGlide, bei der "nur" AMC Endtöpfe (ABE) und eine SE Stage1 Luftfilter verbaut wurden. Die Abstimmung geschah mit dem PowerCommander. Das Interessante and dieser Graphik ist die Darstellung der AFR Werte.
Daran kann man erkennen, dass der Umbau auf offenen Auspuff und Lufi erhebliche Änderungen in der VE-Tabelle zur Folge hat. Das führt bei der Maschine (ohne Lambdasonden) dafür, dass zwischen 2500 und 3000rpm viel mehr Luft eingesaugt wird, und damit der AFR auf bis zu 17 ansteigt (obere Linie). Das ist viel zu heiss und kann auf Dauer zur nachhaltigen Schädigung des Motors führen. Wenn man aber an dieser Stelle die VE-Table korrigiert (oder mit dem PC einfach mehr Sprit einspritzt), dann erhält man genau da die höchste Drehmomentsteigerung im Teillastbereich.
Bei dem aktuellen Graphen sieht man, dass durchweg die AFR auf unter 13.0 steht. Das ist nicht Spritsparend, liegt aber nahe am idealen Drehmomentmaximum von AFR 13.2 (abzüglich ein paar Punkte für E5, E10 und anderen gepanschten Sprit).
6. Marte´s Dyna 07, 117cui, (156Nm, 104PS)
User Marte hat einen richtig massiven Motorumbau gemacht.
Verbaut wurde:
117" Axtel Cylinder + Je Kolben 4.125"
SE Flywheel 4.375"
Headporting
50mm SE Intake
Timken Lager
S&S Nocke 570
Geardrive
Thundermaxx Efi Tuner
Bemerkenswert ist die ganz flache Drehmomentkurve. Das lässt auf maximalen Durchzug in jedem Drehzahlbereich schliessen. Dabei sieht die DynaGlide absolut normal und eher unscheinbar aus. Ein echter Wolf im Schafspelz. Lob und Anerkennung!
7. Firefighter RoadKing 09, 106 cui (138Nm, 90PS, am Hinterrad)
Hier die Leistungsmessung am Hinterrad. Man kann um auf den Motor zu schließen ca 12% dazurechnen obwohl bei der höchsten Kurve die Verluste auch höher waren und mit ca 14 % zu buche schlagen. Warum weis ich nicht hat aber die Messung ergeben. Daten von der Kupplung bringe ich noch nach, da ist es dann leichter zu rechnen.
Grüne Kurve ist original
Rote Kurve mit Reaper 574 SE Auspuff
Blaue Kurve mit Reaper 574 und 106 cui von S&S und monster oval
Feinjustieren ist noch nicht abgeschlossen, aber bis auf ein oder zwei PS und Newtonmeter , wird es das gewesen sein.
© 2011, Peter Viczena